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    Analyse  2250  0 Kommentare Kabel Deutschland stärkt Wettbewerbsposition

    Kabel Deutschland konnte sich vorerst durchsetzen. Im Gerangel um Marktanteile im deutschen Kabel- und TV-Übertragungsmarkt konnte der größte Kabelnetzbetreiber Deutschlands vorerst seine Konkurrenz ausstechen. Denn man schnappt sich für rund 618 Mio. Euro den regionalen Anbieter Tele Columbus.

    Tele Columbus ist überwiegend im Osten Deutschlands und im Großraum Berlin aktiv und verfügt über einen Kundenstamm von 1,7 Mio. Nutzern. Der Jahresumsatz lag zuletzt bei 218 Mio. Euro und das EBITDA bei 81 Mio. Euro. Auch die Deutsche Telekom und Unity Media interessierten sich für Tele Columbus. Bereits vor der Übernahme bezog Tele Columbus jedoch schon teilweise seine Fernsehprogramme von Kabel Deutschland. So fiel am Ende die Entscheidung auch für Kabel Deutschland als Käufer.

    Die Zustimmung des Kartellamtes steht zwar noch aus. Aber wir gehen davon aus, dass der Deal durchgewunken wird. Damit hat das Unternehmen zwar einen Vorteil im Wettbewerb gewonnen, aber die Konkurrenz wird dadurch nicht verschwinden. So muss sich Kabel Deutschland auch auf anderem Gebiet weiter verstärken. Dabei setzt man auf eine Verbreiterung der Angebotspalette.

    Seit Anfang April wird ein Mobilfunktarif angeboten. Für den Preis von 39,99 Euro pro Monat kann der Kunde in alle deutschen Mobilfunk- und Festnetze telefonieren sowie im Internet surfen. Ein Smartphone von Samsung gibt es gratis dazu. Der Schritt an sich ist richtig, um den bisherigen Bundle-Gedanken weiterzutreiben und innerhalb der eigenen Kundengruppe höhere Umsätze zu generieren. Aber es ist kein einfaches Instrument.

    Denn im Mobilfunkmarkt wimmelt es nur so von Konkurrenz, darunter sind auch etliche Billiganbieter. Da nimmt der von Kabel Deutschland verlangte Preis schon einen Platz im oberen Segment ein. Nicht zu vergessen sind die hohen Kosten durch Werbemaßnahmen sowie das „Gratis-Handy“. Ob sich das Ganze rechnet, muss Kabel Deutschland erst noch nachweisen.

    Zur Finanzierung käme ein warmer Geldregen gerade richtig. Diesen erhofft man sich von einer Klage gegen die Deutsche Telekom. So soll die Telekom seit 2004 „missbräuchlich überhöhte“ Entgelte für die Nutzung ihrer Infrastruktur verlangt haben. Kabel Deutschland verlangt die Zahlung von knapp 280 Mio. Euro zzgl. Zinsen sowie die Verringerung der Nutzungsgebühr von 101 auf 34 Mio. Euro.

    Die Telekom weist alle Vorwürfe zurück und die Gerichtsbarkeit ist nun am Zuge. Bis zu einer Entscheidung können jedoch Jahre vergehen, so dass sich dieser Streit bis zu einem rechtskräftigen Urteil kaum auf den Aktienkurs auswirken dürfte.

    Beide Unternehmen bleiben harte Konkurrenten. Gerade im Bereich des Breitbandmarktes will die Telekom auf Kundenfang gehen und auch Kabel Deutschland das Geschäft streitig machen. Dabei setzt die Telekom vor allem auch auf lukrative Verträge mit Wohnungsbaugesellschaften und Stadtnetzbetreibern.

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    Carsten Müller
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    Carsten Müller ist Geschäftsführer bei Alphabriefe Verlag und Herausgeber der wöchentlichen Börsenbriefe „alpha anleihen& zinsen“ und "alpha aktien". Weitere Infos unter: www.alphabriefe.de.
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    Verfasst von 2Carsten Müller
    Analyse Kabel Deutschland stärkt Wettbewerbsposition Mit dem Kauf von Tele Columbus hat Kabel Deutschland einen wichtigen Schritt zur Stärkung seiner Marktmacht getan. Das bringt Chancen für die Aktie.