checkAd

    Commerzbank  7252  0 Kommentare Commerzbank bald ein Kauf?

    In der Commerzbank-Bilanz schlummern weiterhin Risiken durch Engagments in den europäischen Krisenstaaten und übersteigen das bilanzielle Eigenkapital deutlich. Der aktuelle Preis für Commerzbank-Aktien ist daher alles andere als ein Schnäppchen.

    Im November 2011 kosteten Commerzbank-Aktien zeitweise nur noch 1,12 Euro und markierten damit ihren Tiefpunkt. Heute steht der Kurs bei 1,36 Euro (+21%). Wie wird es mit Deutschlands zweitgrößter Bank weitergehen? Gelingt ihr ein Comeback oder folgt ein Absturz auf Penny-Stocks-Niveau? Mein Kollege Daniel Haase und ich haben in mehreren Kolumnen darauf hingewiesen, dass Commerzbank-Engagements weniger als solide Investments zu sehen sind. Stattdessen handelt es sich eher um eine hochspekulative Aktie.

    Buchwert bei 4,40 Euro

    Fundamental erschienen Commerzbank-Aktien massiv unterbewertet. Immerhin sind diese laut des Geschäftsberichtes 2011 mehr als vier Euro wert. In der Bilanz werden fast 25 Milliarden Euro Eigenkapital ausgewiesen, was bei knapp 5,6 Milliarden Stücken einem Buchwert von 4,40 Euro je Aktie entspräche. Das Problem besteht jedoch darin, dass künftige Verluste bzw. Abschreibungen (Stichwort: Eurokrisenländer) noch nicht berücksichtigt wurden.

    Kein Sicherheitspuffer für Fehlentscheidungen

    Offiziell verfügen die Frankfurter über eine scheinbar solide Kernkapitalquote von 11,1%. Das Problem dieser Kennziffer liegt aber darin, dass weit mehr Risikoaktiva ausfallgefährdet ist, als in der Bilanz angegeben. Werden genau diese Risiken in Ansatz gebracht (z.B. Staatsanleihen aus Italien und Spanien), ergibt sich eine deutlich geringere Eigenkapitalquote von nur noch 3,7%. Diese lässt wenig Raum für Fehlentscheidungen. Investoren kommen zu ähnlichen Erkenntnissen: Die Commerzbank wird an der Börse mit einem Abschlag von 70% gehandelt (Börsenwert: 7,2 Milliarden Euro). Ein Grund hierfür stellen gewaltige Engagements in diversen hoch verschuldeten Euro-Staaten dar.

     Abb1.: Eigenkapital Commerzbank im Vergleich zu eingegangenen Engagements in südeuropäischen Krisenstaaten (Quelle: Geschäftsbericht Commerzbank per 31.12.2011)

    PIIGS-Risiken übersteigen Eigenkapital um ein Viertel

    In Blick ins Anleiheportfolio per März 2012 offenbart: Auch im ersten Quartal 2012 hat die Commerzbank erhebliche Risiken in ihrem Anleiheportfolio. Ihre Engagements in Griechenland, Irland, Portugal, Italien und Spanien betragen 33,7 Milliarden und übersteigen somit das bilanzielle Eigenkapital (26,8 Milliarden Euro) des Instituts um mehr als 40%. Sofern auch für Italien, Portugal, Italien und Spanien Abschreibungen a´la Griechenland drohen, wäre es um Deutschlands zweitgrößte Bank schnell geschehen. Aus diesem Grund sollten konservative Investoren  die Commerzbank bis auf weiteres meiden. Größere Chancen bestehen nur im Fall einer „Euro-Rettung“ via Notenpresse. Werden Zahlungsausfall-Risiken auf diesem Wege vermieden, besteht auch kein Grund mehr für den großen Kursabschlag zum Buchwert (4,40 Euro). In diesem Fall hätten Commerzbank-Aktien sogar ein Vervielfachungspotenzial.

    Quelle: www.HaaseEwert.de

    Verkaufssignal seit 2010 aktiv

    Bereits im November 2010 generierte das von Daniel Haase und mir entwickelte Aktientrendfolgesystem für Commerzbank-Aktien bei 4,69 Euro ein Verkaufssignal (siehe Chart). In der Folge stürzte die Aktie in der Spitze um brutale -76% ab. Aktuell sind es noch immer -72%. Selbst dieses Kursniveau stellt bei weitem noch kein Schnäppchen dar: Ein neues Kaufsignal entstünde erst, wenn die Bankaktie +65% auf über 2,13 Euro klettert. 

    Verfolgen Sie die Trends im kostenfreien Haase & Ewert Trendfolger, zu dem Sie sich auf www.HaaseEwert.de anmelden können.




    Gerd Ewert
    0 Follower
    Autor folgen
    Verfasst von 2Gerd Ewert
    Commerzbank Commerzbank bald ein Kauf? Fundamental erschienen Commerzbank-Aktien massiv unterbewertet, schlielich beträgt ihr Buchwert laut Bilanz 2011 4,40 Euro. Sollten Commerzbank jetzt gekauft werden?