Rohstoffe - Minenwerte
Banken refinanzieren sich auf Kosten der Steuerzahler
Europäische Banken sollen sich demnächst direkt beim europäischen Rettungsfonds bedienen dürfen, wenn sie in finanziellen Nöten stecken. Gedacht ist das Konzept als Entkopplung insolventer Banken
von ihren Regierungen. Martin Siegel, Edelmetallexperte und Geschäftsführer der Stabilitas GmbH, sieht das allerdings vielmehr als Freibrief für die Banken, sich auf Kosten der Steuerzahler
refinanzieren zu können. Für ihn ist diese Maßnahme genauso wirkungslos, wie alle bisherigen Rettungspakete auch und darüber hinaus ein erneuter positiver Impuls für die künftige
Goldpreisentwicklung. „Es ist nur eine Frage der Zeit bis Anleger erkennen, wie sehr ihr Geld wirklich in Gefahr ist. Das Vertrauen in die eingeleiteten Maßnahmen und in unsere Papierwährungen wird
zusehends schwinden. Die Absicherung der Vermögen durch Gold ist dann eine logische Folge“, ist Siegel überzeugt. Auch jüngst veröffentlichte Zahlen aus China stimmen positiv: Dass das Reich der
Mitte im ersten Quartal einen Rekordwert bei Goldimporten verzeichnet, ist für die langfristige Goldpreisentwicklung sehr wichtig und positiv“, so Siegel.
Insgesamt konnte der Goldpreis im Juni ein leichtes Plus von 2,4 Prozent verzeichnen, während Silber nahezu unverändert schloss. Im Monatsverlauf gab es bei beiden Metallen zwischenzeitlich jedoch
heftige Einbrüche. „Die private Nachfrage nach physischen Edelmetallen weicht im Juni allerdings komplett ab von der Preisentwicklung“, erklärt der Experte. Während Privatanleger von Februar bis
Mai weltweit deutlich weniger physisches Gold und Silber nachgefragt hätten, verzeichneten Edelmetallhändler im Juni Spitzenniveaus. „Bei einzelnen Edelmetallprodukten gibt es bereits wieder
Lieferengpässe“, sagt Siegel. Dass die Preise der Edelmetalle trotz einer erhöhten physischen Nachfrage nicht spürbar anziehen, erklärt sich Siegel mit dem Einfluss großer Bankinvestoren an den
Terminbörsen, die wohlmöglich zahlreiche Short-Positionen eingingen, um den Preis zu drücken und die Märkte zu beruhigen.
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Auch wenn der vergangene Monat für die Aktien der Minengesellschaften erneut nicht erfreulich verlief, sieht Siegel zurzeit wieder viel Bewegung in den Markt kommen. Während sich bis Mai am Markt
für Minengesellschaften kaum Übernahmeaktivitäten abzeichneten, habe sich das Blatt im Juni gewendet. „Die Übernahmewelle rollt jetzt an“, sagt Siegel. Mitte Juni habe zunächst der
nordamerikanische Goldproduzent Yamana Gold Inc. ein Übernahmenangebot an die Aktionäre der Silbermine Extorre in Argentinien gemacht. Ende Juni sei dann ein Angebot der australischen St. Barbara
Limited an Allied Gold gefolgt. „Sollte es zu dieser Transaktion kommen, würde St. Barbara zum zweitgrößten Goldproduzenten Australiens aufsteigen“, sagt der Marktexperte. Üblicherweise steigen
nach solchen Angeboten die Kurse der Übernahmekandidaten massiv an – so auch bei Extorre und Allied. „Die Tatsache, dass Yamana und St. Barbara Aktionären Preisaufschläge von mehr als 50 Prozent
bieten, beweist einmal mehr, wie günstig Minengesellschaften zurzeit bewertet sind.“ Der Markt halte Ausschau nach weiteren Übernahmeoptionen und so wachse auch das Interesse wieder für den
Minensektor.
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