Börsen
Kostolany hatte doch Recht
"Qualitätsaktien kaufen, Schlaftabletten nehmen und sich in einigen Jahren nach dem Weckruf über satte Kursgewinne freuen". Der Ausspruch von Andre Kostolany wird noch heute in vielen Börsenkommentaren zitiert - freilich mit der Schlussfolgerung, dass dieser Ansatz keine Gültigkeit mehr habe.
"Qualitätsaktien kaufen, Schlaftabletten nehmen und sich in einigen Jahren nach dem Weckruf über satte Kursgewinne freuen". Der Ausspruch von Andre Kostolany wird noch heute in vielen Börsenkommentaren zitiert - freilich mit der Schlussfolgerung, dass dieser Ansatz keine Gültigkeit mehr habe. Dabei wird vergessen, dass Kostolany den Ratschlag Anfang der 90er Jahre machte, als er richtig vorhersah, dass die deutsche Wiedervereinigung und der Zusammenbruch des Ostblocks ein Zeitalter der Prosperität bringen würde, er bezeichnete das treffend als "Friedensdividende" für die Aktionäre. Ich durfte während meiner Tätigkeit bei der von ihm mitbegründeten Fiduka "Kosto" noch viele Jahre erleben und erinnere mich gut daran, dass er den imaginären Wecker auf 1999 stellte, was im Rückblick fast eine Punktlandung darstellte, aber leider auch sein Todesjahr wurde. Kostolany verdient heute viel mehr Respekt, die teilweise unsäglichen Kommentare zur Euro-Krise würde er in seiner humorvollen aber auch sehr fundierten Art zurechtrücken. Ich bin mir sicher, dass er den zahlreichen Untergangspropheten energisch widersprechen würde, vielleicht sogar sein oben angeführtes Zitat wiederholend, diese Mal auf europäische Qualitätsaktien bezogen. Kosto bleibt ein großer Börsianer mit vielen zeitlosen Ratschlägen.
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