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    Hüfners Wochenkommentar  1585  0 Kommentare "Jetzt die Inflation?"

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    19. September 2012. FRANKFURT (Börse Frankfurt).Ich war wohl nicht der Einzige, der durch die Aussage des Co-Chefs der Deutschen Bank, Anshu Jain, er­schreckt war. In einem Interview mit der "Welt am Sonn­tag" hatte er am letzten Wochenende zu den Folgen der neuen geldpolitischen Beschlüsse der Europäischen Zen­tralbank mit unmissverständlicher Klarheit gesagt: "Die Konsequenz wird schlussendlich Inflation sein... Das ist ein Preis, den wir für Europa zahlen müssen." Da lief mir das Wasser kalt den Rücken herunter. Ich bin ein Befürworter von Europa und vom Euro. Aber einen sol­chen Preis möchte ich nicht zahlen.

    Hat der Chef der Deutschen Bank Recht und wird es als Folge der neuen Maßnahmen der EZB (auch der Feder­al Reserve) mehr, vielleicht sogar die große Inflation ge­ben? Das ist im Augenblick für die Mehrzahl der Anleger die wichtigste Frage. Leider haben auch die Experten da­rauf keine zwingende Antwort. In der Theorie gibt es Argumente sowohl in die eine Richtung als auch in die andere.

    Deshalb habe ich mir einmal die Geschichte ange­schaut. Für die letzten hundert Jahre gibt es dazu inte­res­sante Zahlen aus den USA (siehe Grafik), aus denen man ein paar Lehren ziehen kann.

    Erstens: Eine so lange anhaltende Phase niedriger Infla­tion, wie wir sie in den zurückliegenden dreißig Jahren hatten, ist selten. Es gab sie auch nicht in der viel gepriesenen Gold­währung vor dem Zweiten Weltkrieg; damals stie­gen die Preise zeitweilig sehr stark, fielen dann aber auch wieder. Es ist freilich schwierig, das richtig zu interpre­tieren. Heißt das, dass die Inflation tot ist und die Gefahren überschätzt werden oder heißt es, dass die Zeit niedriger Inflation so lange gedauert hat, dass sie bald wieder vorbei sein könnte? In jedem Fall erscheint mir eine Wiedereinführung der Goldwährung nicht wünschenswert. Damals waren die Verhältnisse nicht besser.

    Zweitens: Liquidität und Staatsverschuldung waren in der Vergangenheit wichtige Treiber der Inflation. Sie ha­ben sowohl die Hyperinflation von 1923 in der Weimarer Republik verursacht, als auch die verdeckte Inflation im Dritten Reich. Die Grafik zeigt, dass die Ausweitung der Liquidi­tät in den USA in den 30er Jahren in etwa so groß war, wie sie es heute ist. Wir befinden uns also in einem ge­fähr­lichen Terrain.

    Geldmenge und Inflation in den USA
    huefner_19092012.jpg
    in Prozent ggü. Vorjahr, St. Louis Monetary Base und Verbraucherpreissteigerung, Quelle: Fred Data

    Drittens: Liquidität und Staatsverschuldung sind aber nur eine notwendige, nicht eine hinreichende Bedingung für Geldentwertung. Damit sie zu Preissteigerungen führen, muss eine hohe gesamtwirtschaftliche Nachfrage, also eine gute Konjunktur, dazukommen. Das war nach dem Ersten Weltkrieg in Deutschland der Fall. Auch nach der Weltwirtschaftskrise 1933 lief die deutsche Konjunktur schnell wieder heiß und zwang die Regierung, Preis- und Lohnkontrollen einzuführen. In den USA dagegen gab es kein stärkeres Wachstum. Die Inflation hielt sich daher in Grenzen, von ein paar kurzfristigen Ausreißern abgesehen.

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    Hüfners Wochenkommentar "Jetzt die Inflation?" Hüfner 19. September 2012. FRANKFURT (Börse Frankfurt).Ich war wohl nicht der Einzige, der durch die Aussage des Co-Chefs der Deutschen Bank, Anshu Jain, er­schreckt war. In einem Interview mit der "Welt am Sonn­tag" hatte er am …

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