Erneuerbare Energien
Windenergie in Deutschland - Ein Markt mit Zukunftspotenzial
Deutschland profitiert von seinem frühzeitigen Einstieg in die Onshore-Windenergie. Denn mit der langjährigen Erfahrung bringen es deutsche Windenergieanlagen (WEA) heute auf ein hohes technisches Niveau. Vergleichsweise früh gingen deutsche Techniker auch den Schritt in Richtung Offshore-Windenergie. Deutschland gilt vor diesem Hintergrund als wichtigster Windmarkt Europas.
Windenergie in Zahlen
2011 verzeichnete der Windenergiesektor in Deutschland eine Erhöhung des WEA-Bestandes um 2,1 Gigawatt (GW). Insgesamt drehen hierzulande bereits etwa 23.000 Windkrafträder mit einer Gesamtleistung
von gut 30 GW ihre Runden.1 Damit führt Deutschland in Europa sowohl in punkto Zubau als auch im Hinblick auf die installierte Gesamtleistung. Laut Bundesregierung soll der Ausbau auch in Zukunft
weiter vorangetrieben werden. Bis 2020 stellt Onshore-Energie demzufolge 45 GW an elektrischer Leistung bereit.2 Ein besonderes Augenmerk liegt künftig auch auf dem Offshore-Zubau. Pläne der
Bundesregierung sehen bis 2022 Installationen von insgesamt 13 GW Leistung in Nord- und Ostsee vor.3
Onshore – Trend hin zu verstärktem Ausbau im Binnenland
„Da die Onshore-Windgeschwindigkeiten in Meeresnähe sehr hoch sind, konzentriert sich der Zubau stark auf diese Regionen“, so Thomas Hartauer, Vorstand der Lacuna AG. So wurden im Jahr 2011 an den
Küsten und in der norddeutschen Tiefebene insgesamt 1.146 Megawatt (MW) installiert, was 59 % der 2011 in Deutschland neu errichteten Windleistung entspricht. „Dennoch wird die Windenergie
inzwischen auch in vielen Binnenstandorten gefördert, die über ein vergleichsweise weniger starkes Windaufkommen verfügen“, führt Hartauer aus. Möglich ist dies durch die technische
Weiterentwicklung der Anlagen. Im süddeutschen Raum bspw. werden ausreichende Windverhältnisse erst in vergleichsweise großer Höhe erreicht. Konsequenz hieraus ist der Zubau immer größerer
Windkraftanlagen. So hat sich seit dem Windenergie-Startschuss in den 90er Jahren die Turm- und Nabenhöhe der Anlagen in Deutschland von durchschnittlich 30 m auf rund 105 m erhöht. Parallel dazu
veränderte sich auch der Rotordurchmesser, der sich von ca. 23 m in den 1990ern auf aktuell durchschnittlich 83 m entwickelt hat. Da der Rotordurchmesser direkt mit der Nennleistung zusammenhängt,
ist eine stetige Zunahme der Wirtschaftlichkeit zu verzeichnen. Brauchte es 1990 noch sechs Anlagen, um eine Nennleistung von 1 MW zu generieren, liegt heute die durchschnittliche Leistung neu
installierter Windkraftanlagen bei 2,2 MW.