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    Aktien Europa  3610  0 Kommentare Bankaktien haben Kurspotential

    Seit dem Ausbruch der Finanzkrise sind Bankaktien die Stiefkinder an der Börse. Das hat auch gute Gründe. Bei vielen Banken sind die Risiken sehr hoch, der Grad der Verschuldung ist immens, und gerade bei den Banken im Mittelmeerraum wirkt sich die Rezession negativ auf die Perspektiven vieler Geldhäuser aus. Bei einigen Banktiteln sehen wir jedoch hohes Potential, sie haben Ihre Hausaufgaben gemacht und  sind stark unterbewertet.

    Als Value-Investoren und Stock-Picker sehen wir vor allem bei einigen Banken in Italien und Frankreich hohes Kurspotential. Dies gilt beispielsweise für die französische Bank Société Générale. Sie weist mit 50 Prozent ihres Eigenkapitals (nach Abzug immaterieller Vermögenswerte) eine sehr niedrige Bewertung auf. Das Kapital der Bank wird 2013 problemlos den Kapitalanforderungen von Basel III entsprechen, und ihre Rentabilität dürfte sich dank der Veräußerung ihrer griechischen Tochtergesellschaft und der fortgesetzten Umstrukturierungen der Investment Banking-Sparte von acht Prozent auf neun Prozent verbessern. Ähnlich gute Chancen sehen wir weiterhin für die Papiere von BNP Paribas, die wir bereits seit dem Sommer in unseren Portfolios halten.

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    Auch in Italien sind einige Banktitel stark unterbewertet. Neben den Aktien der UniCredit gilt dies vor allem für die Papiere der Intesa Sanpaoplo, der Banco Popolare und BP Emilia Romagna, die bei jeweils 30% und 40% ihres Eigenkapitals (nach Abzug immaterieller Vermögenswerte) ebenfalls eine starke Unterbewertung aufweisen. Die heute niedrige Rentabilität gerade der Banco Popolare und BP Emilia Romagna dürfte sich durch die Normalisierung des Euribor-Niveaus, der Finanzierungskosten und der Risikorückstellungen mittelfristig auf sechs bis acht Prozent erhöhen.

    Wie die jüngsten Quartalsergebnisse zeigen, sind vor allem die italienischen Großbanken Unicredit und Intesa Sanpaolo angesichts der Wirtschaftskrise auf dem Heimatmarkt besser durchs dritte Quartal gekommen als erwartet. Vor allem die eingeleiteten Sparprogramme wirkten sich positiv aus. Unicredit verdiente unter dem Strich 335 Millionen Euro, vor einem Jahr hatte die Bank wegen Rekord-Abschreibungen auf Beteiligungen in der Ukraine und Kasachstan noch einen Verlust von 10,6 Milliarden Euro ausgewiesen. Im Sommer erholte sich Unicredit zumindest ein Stück weit vom Rückschlag des zweiten Quartals, als sich die schwere Krise Italiens voll in der Bilanz ausgewirkt und der Gewinn um zwei Drittel auf 169 Millionen Euro eingebrochen war.

    Bei Intesa Sanpaolo ging der Überschuss im dritten Quartal zwar im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 21 Prozent auf 414 Millionen Euro zurück. Operativ wusste die Bank aber dank Kostensenkungen zu überzeugen. Die höheren Rückstellungen von derzeit 1,2 Milliarden Euro für faule Kredite fielen deshalb an der Börse nicht ins Gewicht. Wegen der sich verschlechternden Konjunktur legte Intesa für Kreditausfälle 1,2 Milliarden Euro zur Seite, vor einem Jahr waren es 894 Millionen Euro. Aus unserer Sicht hat die Banca Intesa Sanpaolo, die heute bereits alle Regulierungen gemäß BASEL III erfüllt,  auch die zyklische Bodenbildung beim Return-on-Equity (ROE) erreicht. Derweil erwartet die Bank ein Nettoergebnis für 2012 von 2 Mrd. Euro. Geringfügige Veränderungen können diese Erwartungen aber in die Höhe schnellen lassen: ein Rückgang der Risikokosten (Rückstellungen für Zahlungsausfälle bei gewährten Darlehen) um 50 auf 75 Basispunkte, bringen ein zusätzliches Ergebnis von 1,3 Mrd. Euro ein. Darüber hinaus würde der Rückgang der Finanzierungskosten um 50 Basispunkte dank der Maßnahmen der EZB einen zusätzlichen Gewinn von 1,8 Mrd. Euro bedeuten. Damit geht es nicht darum, auf politische Katalysatoren zu reagieren, die man derzeit eh nicht einschätzen kann, sondern auf die bankeigenen Mechanismen zu achten. Unserer Ansicht nach liegt in Italien der Höhepunkt der Rückstellungen der Banken bereits hinter ihnen, und die Eigenkapitalrendite dürfte sich bei unveränderten Gegebenheiten allmählich verbessern.

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    Markus Hampel
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    Markus Hampel, Deutschlandchef der französischen Fondsgesellschaft METROPOLE Gestion, schreibt regelmäßig über die europäischen Aktienmärkte und über Wandelanleihen. Hampel hat langjährige Expertise in allen Fragen rund um Fonds und Börse. In seinen regelmäßigen Marktkommentaren legt er besonderes Augenmerk auf Investments in Value-Werten.
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    Verfasst von Markus Hampel
    Aktien Europa Bankaktien haben Kurspotential Seit dem Ausbruch der Finanzkrise sind Bankaktien die Stiefkinder an der Börse. Das hat auch gute Gründe. Bei vielen Banken sind die Risiken sehr hoch, der Grad der Verschuldung ist immens, und gerade bei den Banken im Mittelmeerraum wirkt sich …