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    Peeters  2165  0 Kommentare Banken im Abwärtstrend

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    14. Dezember 2012. FRANKFURT (Börse Frankfurt). Es sind mit die spektakulärsten Bilder der Woche, nicht nur in Frankfurt: Hunderte Polizisten fahren in Mannschaftswagen bei der Konzernzentrale von Deutschlands Vorzeigekreditinstitut, der Deutschen Bank, vor und machen umfassende Durchsuchungen wegen des Verdachts eines schweren Umsatzsteuerbetrugs. Bei diesem älteren und fast schon in Vergessenheit geratenen Sachverhalt geht es um einen unsauberen Handel von ehemaligen Kunden des Hauses mit Emissionszertifikaten, bei dem der Fiskus wohl nicht unwesentlich geschädigt wurde. 

    Auch wenn das Institut selbst nur indirekt betroffen scheint, ist der Imagefaktor nicht zu unterschätzen. Die Signalwirkung alleine durch die Bilder der Durchsuchung reiht sich ein in eine lang und immer länger werdende Kette von Sachverhalten in der Finanzindustrie, insbesondere dem Bankensektor, die in irgendeiner Form justiziabel sind.

    Auch wenn die einzelnen Fälle in der Presse oft aufgebauscht wirken und die Sachverhalte zumeist komplexer und vielschichtiger sind, als sie dargestellt werden: Die Häufung der Fälle, wo es zu Verdachtsmomenten, Anklagen oder Vergleichszahlungen in der Bankenwelt kommt, ist nicht zu übersehen. Ob es um die Manipulation des Libor-Satzes geht, der Beihilfe zur Steuerflucht oder auch Eskapaden von Händlern, die ein zu großes Rad gedreht haben: Vielerorts steht die Finanzindustrie im Mittelpunkt, um nicht zu sagen am Pranger. Und meistens geht es nicht um Firmen aus der zweiten oder dritten Reihe, sondern die großen, internationalen Player.

    Interessant dabei: Wie reagiert der Aktienmarkt auf die Geschehnisse? Das ist schon alleine deshalb von Interesse, weil Anleger als Eigentümer und potenziell Geschädigte das ehrlichste und untrüglichste Gespür dafür haben, ob eine „Affäre“ aufgebauscht ist oder dem Unternehmen wirklich schadet und es im Wert mindert.  

    Nehmen wir das aktuelle Beispiel Deutsche Bank: Am Mittwoch, dem Tag der Durchsuchung selbst, reagierte die Börse mit einem Schulterzucken in Form von stagnierender Kurse. Donnerstag und  Freitag hingegen fiel die Notierung auffallend, so dass sich kaum noch von einem Zufall sprechen lässt. Die Kurse der schweizerischen UBS hingegen scheinen momentan sehr unbelastet zu sein. Obwohl das Institut einerseits, wie gemutmaßt wird vor einer Strafe von bis zu 1 Milliarde US-Dollar im Zusammenhang mit Libor-Spekulationen stehen soll und erst kurz zuvor der Rauch um den durch den Skandalhändler Kweku Adoboli ausgelösten Milliardenverlust verzogen ist, notiert der schweizerische Blue Chip nahe dem Zwölfmonats-Hoch. Wie ist dies zu erklären?

    Die Antwort ist recht simpel: Nichts hasst die Börse mehr als Unsicherheit. Sobald es zu einem Ende mit Schrecken kommt, wie es sich bei der UBS etwa abzeichnet, hakt das Börsenparkett eine Sache schnell ab. Das ist im Fall der UBS, die sich überhaupt insgesamt neu aufstellen will, momentan wohl so, während bei anderen Instituten noch gerätselt wird, was an Schlagzeilen noch kommen könnte.

    So bietet sich für Investoren momentan mit Aktien aus der Finanzindustrie folgende Vorgehensweise an: Tendenziell eher da positionieren, wo Ruhe eingekehrt ist, durchaus auch in Form eines Ende mit Schreckens in Form eines teuren Vergleichs. Insgesamt bleibt die Industrie aber unter Druck. Kaum ein Wirtschaftszweig wird momentan so kritisch beäugt und die Konsequenzen sind an einer seit länger währenden Underperformance der entsprechenden Branchenindizes klar abzulesen. Hier ist zumindest keine schnelle Trendumkehr abzusehen.

    © 14. Dezember 2012/Roger Peeters

    *Roger Peeters ist Vorstand der Close Brothers Seydler Research AG, einer Tochter der Frankfurter Wertpapierhandelsbank Close Brothers Seydler Bank, einer auf mittelständische Unternehmen fokussierte Bank. Zuvor leitete Peeters viele Jahre die Redaktion der "Platow Börse" und beriet den von ihm konzipierten DB Platinum III Platow Fonds. 2008 erschien von ihm 'Finde die richtige Aktie - ein Profi zeigt seine Methoden' im Finanzbuchverlag. Peeters schreibt regelmäßig für die Börse Frankfurt.



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    Peeters Banken im Abwärtstrend 14. Dezember 2012. FRANKFURT (Börse Frankfurt). Es sind mit die spektakulärsten Bilder der Woche, nicht nur in Frankfurt: Hunderte Polizisten fahren in Mannschaftswagen bei der Konzernzentrale von Deutschlands Vorzeigekreditinstitut, der Deutschen …

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