Aktien New York
Schwächer - Dow Jones steigt 2012 bisher um rund 7 Prozent
NEW YORK (dpa-AFX) - Der Budgetstreit hat die US-Aktienmärkte am vorletzten Börsentag des Jahres erneut belastet. Kaum Auswirkungen hatten hingegen die positiv ausgefallenen Konjunkturdaten: So hatte sich die Stimmung der Einkaufsmanager in der Region Chicago überraschend deutlich aufgehellt und im November war die Zahl der noch nicht vollständig abgeschlossenen Hausverkäufe stärker als erwartet gestiegen.
Der Dow Jones Industrial sank am Freitag um 0,64 Prozent auf 13.011,87 Punkte und verzeichnete damit den fünften Handelstag in Folge Verluste. Im Gesamtjahr legte er damit bislang um rund 7 Prozent zu.
Der S&P-500-Index verlor am Freitag 0,57 Prozent auf 1.410,01 Punkte. An der Technologiebörse Nasdaq fiel der Composite-Index um 0,32 Prozent auf 2.976,29 Punkte, gewann allerdings im Jahresverlauf bisher knapp 15 Prozent. Der Auswahlindex NASDAQ 100 büßte vor dem Wochenende 0,46 Prozent auf 2.620,95 Punkte ein. Am Montag wird in den USA nochmals bis 22.00 Uhr MEZ gehandelt.
Kurz vor Ablauf der entscheidenden Jahresend-Frist im Haushaltsstreit will Präsident Barack Obama versuchen, doch noch einen Kompromiss mit den Republikanern zu erreichen. Die führenden Vertreter der Parteien im Kongress wurden daher für 21.00 Uhr MEZ ins Weiße Haus eingeladen. Gelingt es nicht, bis zur Silvesternacht wenigstens eine Übergangslösung zu finden, droht der Sturz von der sogenannten Fiskalklippe. Das heißt, Anfang des Jahres würden automatisch Steuererhöhungen und massive Ausgabenkürzungen in Kraft treten. Experten erwarten inzwischen, dass in den ersten Januartagen ein Kompromiss zustande kommt. Das wäre noch rechtzeitig genug, um negative Auswirkungen auf die Finanzlage der Bürger und die Wirtschaft zu vermeiden.
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'Am Markt wird von dem Treffen heute erwartet, dass die Demokraten versuchen werden, denjenigen Teil des Gesetzes durchzubringen, der den größten Bevölkerungsteil abdeckt, also all jene mit einem Verdienst von bis zu 250.000 US-Dollar', sagte Analyst Joshua Mahony von Alpari.
Unter den Einzelwerten waren die Aktien von Hewlett-Packard schwächster Wert im Dow mit minus 2,35 Prozent. Das US-Justizministerium schaltet sich in den möglichen Betrugsfall bei der milliardenschweren Übernahme der britischen Software-Firma Autonomy durch die Amerikaner ein. Auch die Bundespolizei FBI soll schon ermitteln. HP bezichtigt das alte Autonomy-Management, die Bilanzen geschönt und damit den Preis in die Höhe getrieben zu haben. Der Computer-Hersteller hatte im vergangenen Jahr mehr als zehn Milliarden US-Dollar für Autonomy gezahlt und im November 8,8 Milliarden Dollar abgeschrieben. Auch mit Blick auf 2012 verlief das Jahr schlecht für HP. Die Aktie büßte fast 47 Prozent ein.
Das Papier der größten US-Baumarktkette Home Depot drehte nach einem schwächeren Verlauf ins Plus und stieg als einer von nur zwei Gewinnern im Dow um 0,28 Prozent. Es hatte Händlern zufolge zunächst darunter gelitten, dass es wegen drohender Streiks zu Lieferproblemen vor der lukrativen Gartensaison hätte kommen können. Dieser drohende Streik amerikanischer Hafenarbeiter an der Ost- und Golfküste konnte jedoch abgewendet werden. Eine vorläufige Übereinkunft bei den laufenden Tarifverhandlungen wurde inzwischen erreicht. Im Jahresverlauf war die Aktie ebenfalls zweitgrößter Gewinner in dem 30 Werte umfassenden US-Leitindex und legte bislang um rund 46 Prozent zu.
Favorit war im ablaufenden Jahr die von der Finanzkrise stark gebeutelte Aktie der Bank of America , deren Wert sich wieder etwas mehr als verdoppelt hat. Das Papier von JPMorgan legte bislang um rund 30 Prozent zu.
Im Nasdaq 100 gaben die Anteilsscheine von Expedia einen Teil ihrer etwas mehr als vierprozentigen Vortagesgewinne wieder ab. Sie verloren 0,56 Prozent. Am Donnerstag hatte die Ratingagentur Moody's mitgeteilt, dass die Trivago-Akquisition keine Auswirkung auf das 'BA1'-Kreditrating des Online-Reisebüros habe. Im Jahresverlauf stieg das Expedia-Papier bislang um 108 Prozent. Die Apple-Aktie legte um rund 25 Prozent zu, Yahoo um rund 20 Prozent, Google um 9 Prozent und Oracle um knapp 30 Prozent./ck/he