Deutsche Aktien
Small Caps starten Überholmanöver
Kleiner ist besser! Als hätte jemand zu Silvester den Schalter umgelegt, stürzen sich Anleger plötzlich auf alles, was eine niedrige Marktkapitalisierung hat. Selbst die Freiverkehrswerte aus dem Entry Standard, deren Performance in den vergangenen Jahren meist erbärmlich ausfiel, sind mit einem Mal gefragt. Der Small-Cap-Index SDAX hat soeben sein Zwischenhoch aus dem Jahr 2011 überwunden, während sich der Mittelwerte-Index MDAX und der General Standard Index in der Nähe ihrer Allzeithochs behaupten.
Dagegen macht der DAX seit dem Jahreswechsel einen zunehmend erschöpften Eindruck. Echte Probleme sehen wir aus technischer Sicht noch nicht, aber der Elan seit Mitte November ist weg, seit Silvester ging es kaum aufwärts. Vielleicht ist dieses Faible für die Kleinen nur dem üblichen Favoritenwechsel im Januar geschuldet. Vielleicht steckt aber auch ein nachhaltiger Trend dahinter.
In jedem Fall ist dieser Schwenk Ausdruck gestiegenen Risikoappetits. Wer wie PLATOW-Leser bereits 2012 bei der Hausse dabei war, stößt mit dem dicken Renditepolster dann eben schon mal in die Segmente der Nebenwerte und Small Caps vor, für die mehr Erfahrung nötig ist. So mancher Investor hat wohl auch keine Lust, den Kursen der 2012 so stark gelaufenen Blue Chips hinterherzulaufen.
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Vielleicht werden sich viele Investoren auf ihrer Schatzsuche in der zweiten und dritten Reihe auf eine Strategie verlassen, die seit einiger Zeit so populär ist wie keine zweite und auch im Jahr 2012 gut funktioniert hat: der Kauf von Dividendenperlen. Auch deshalb sind wir derzeit für Titel wie Amadeus Fire, Cenit, CeWe Color, comdirect, DIC Asset, Drillisch, Freenet, Leifheit, Sixt oder Sto so optimistisch. Denn diese Aktien sind sowohl Small Caps als auch Dividendenhits – eine in den kommenden Monaten wohl besonders rentable Kombination.