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    Rohstoffe - Edelmetalle  9134  0 Kommentare Was ist los am Gold- und Silbermarkt?

    Auf den Edelmetallmärkten spielt sich derzeit ein wahrer Wirtschafts- und Finanzkrimi ab. Was genau geschieht, zeigt ein Blick hinter die Kulissen.

    In den vergangenen Wochen sind unübliche Gold- und Silberpreisbewegungen zu beobachten gewesen. Dabei verwirrten Preisrückschläge um etwa 8 % (Gold ca. 100 Dollar, Silber um fast 2,5 US-Dollar pro Feinunze) die Marktteilnehmer. Insbesondere auf Charts orientierte Anleger wurden nervös, weil wichtige charttechnische Marken nach unten durchbrochen wurden und den Anschein geben, als würden die Kurse für Gold und Silber weiter sinken. Auch in verschiedenen Tageszeitungen, z.B. „Die Welt“, wurde bereits das Ende der Goldpreisrallye verkündet und die Trendwende nach unten ausgerufen. Vor diesem Hintergrund soll im Folgenden etwas Licht in die Geschehnisse der letzten Tage gebracht werden. Wie sieht es tatsächlich auf den Edelmetallmärkten aus und wie geht es dort weiter?

    Die Edelmetallpreisrückgänge sollten im Kontext mit dem letzten G-20 Finanzminister-treffen in Moskau betrachtet werden. Am Freitag vor dem Treffen, an dem die chinesischen Börsen geschlossen waren, sackte der Goldpreis auf die psychologisch wichtige Marke von 1.600 USD/oz ab. Hervorgerufen wurde dieser Rückgang durch unüblich hohe Verkaufsorders auf den Terminmärkten, veranlaßt durch US-amerikanische Bankhäuser. Es gibt eine Reihe von Hinweisen, daß dies ein gezielter Markteingriff – also eigentlich verbotene Marktmanipulation – war. Diese Preismanipulation kündigte sich dadurch an, daß die Leasingraten für Gold zuvor auf -0,25 % herabgesetzt wurden, so daß Banken bzw. zur Goldleihe zugelassene Händler dafür bezahlt wurden, sich Gold zu leihen.

    Es war kein Zufall, daß für den eigentlichen Markteingriff der Freitag gewählt wurde, da an diesem Tag die Börsen in China, an denen die weltweit stärkste Nachfrage herrscht, feiertagsbedingt geschlossen waren. Am selben Tag der „Markteingriffe“ wurden die Leasingraten auch für Silber auf -0,25 % herabgesetzt. Damit kündigte sich auch für den Silberpreis die Marktmanipulation an.

    Bei Wiedereröffnung der chinesischen Märkte am Montag sprang allerdings die Nachfrage sprunghaft an. An diesem Tag kauften chinesische Investoren die Rekordmenge von 22 Tonnen Gold auf. Mit viel Mühe konnten die US-Banken einen Goldpreisanstieg unterbinden und legten am Dienstag mit einem weiteren gezielten Markteingriff nach. Der Goldpreis durchbrach die psychologisch und charttechnisch wichtige Marke von 1.600 USD/oz und fiel auf 1.557 USD/oz.

    Im Unterschied zu früheren, gleichartigen Marktangriffen konnten die Banken diesmal die eingesetzten „Short Contracts“ (Verkaufsverpflichtungen auf Ziel) nicht am selben Tag wieder ausgleichen. Auf dem Silbermarkt wurden in kurzer Zeit die zweifache Jahresproduktion Silber und über den Tag verteilt mehr als eine Mrd. Unzen Silber ein- bzw. umgesetzt. Ein erheblicher Teil dieser Lieferverpflichtungen besteht nun für den Monat März und April.


    Daß dieser Markteingriff gerade zu diesem Zeitpunkt erfolgt, ist nicht erstaunlich. Bis zum 3. März hätten die USA eine Regelung im Hinblick auf ihre Staatsschuldengrenzen finden sollen. Jetzt greift die so genannte Fiskalklippe, also das bereits vorher vereinbarte Zwangssparen. Obama ließ auf dem Finanzministertreffen durchklingen, daß die Wirtschaft für solche Sparanstrengungen noch nicht robust genug sei. Trotz der nun eintretenden Sparmaßnahmen in den USA sollte davon ausgegangen werden, daß sich die Politik in den USA auf neue Konjunkturhilfen – also neue Ausgabenprogramme – einigen wird.




    Anders als die interessensgesteuerten Medien glaubhaft machen wollen, hat sich die Krisensituation kaum verbessert. Ebenso unverändert sind deshalb die Gründe für ein Investment in Gold und Silber.

    Interessent                                                                                                                            © Dr. Eike Hamer

    Insofern bietet der wohl künstlich erzeugte Preisrückgang der letzten Tage eine sehr gute Einstiegschance in die Edelmetalle und Minengesellschaften. Angesichts der nach wie vor ungewöhnlich „lockeren Geldpolitik“ und der verbliebenen Probleme im Bankensektor und den Staatshaushalten, gibt es keinen Grund, an weiter steigenden Edelmetallpreisnotierungen zu zweifeln.


    den ausführlichen Bericht können Sie kostenlos per E-Mail bei info@mittelstandsinstitut-niedersachsen.de abfordern .



    Eike Hamer
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    Dr. Eike Hamer ist Herausgeber des Wirtschaftsinformationsbriefes „Wirtschaft aktuell“. Seit 1996 arbeitet Dr. Hamer im Mittelstandsinstitut Niedersachsen und ist dort seit 2004 Mitglied des Vorstands. Er ist zudem Vorstandsmitglied der Deutschen Mittelstandsstiftung e.V.
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    Verfasst von Eike Hamer
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