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    Aktien Europa  7207  2 Kommentare Dividenden statt Kupon!

    Es wird langsam Frühling – und wie in jedem Frühjahr werden Europas Konzerne wieder einen Teil ihrer Gewinne an die Aktionäre ausschütten. Schaut man sich allein den DAX an, geht es den meisten deutschen Konzernen offenbar gut. Nur wenige haben ihre Dividende gestrichen oder gekürzt, die Mehrheit erhöht die Ausschüttung sogar. Es wird gar ein Rekordwert von gut 28 Milliarden Euro als Dividende an die Aktionäre ausgeschüttet. Auch wenn der DAX sich zu neuen Höhen aufschwingt – eine Dividendenrendite von rund 3,5 Prozent ist den Anlegern sicher. Wer selektiv vorgeht, kann sogar mehr Rendite erzielen. Das gilt vor allem auch für Small- und Midcap-Papiere.

    Und die Kupons von Anleihen? Die Zinsen sind seit Monaten im Sinkflug, manche Experten prophezeien gar den Crash auf dem Anleihemarkt. Die Renditen sind historisch niedrig, und die Inflation könnte mittelfristig ganz erheblich die Vermögensbasis aushöhlen. Nur der Ansturm auf Unternehmensanleihen scheint ungebrochen. Selbst bei Firmen mit schlechteren Bonitätsnoten nehmen Anleger inzwischen rekordniedrige Kupons hin. Aber: Ist dieses Risiko wirklich nötig, dass Anleger auf Unternehmen mit schlechter Bonität setzen müssen, um eine ordentliche Rendite zu erzielen.

    Ein Blick in die Vergangenheit zeigt: Nein! Betrachtet man allein den DAX, so machten Dividenden im Durchschnitt über mehrere Jahrzehnte betrachtet rund 40 Prozent und Kurssteigerungen etwa 60 Prozent an der Wertentwicklung aus. Der DAX als Kursindex ohne Dividenden steht nämlich nur bei 4370 und nicht bei 8000! Wer gezielt Aktien mit hohen Dividendenrenditen wählt, schneidet über einen längeren Zeitraum sogar noch besser ab. Im DAX sind es traditionell Versorger wie RWE und E.ON, die hohe Dividenden ausschütten, im MDAX wäre eine Axel Springer mit einer Dividendenrendite von rd. 5 Prozent zu nennen. Und eine STO schüttet eine Dividende von knapp 4 Prozent aus.  Deutsche - aber auch europäische Substanzaktien - liefern also auch nach Abzug der Inflation eine ordentliche Dividendenrendite, die die Umlaufrendite von deutschen Staatsanleihen sowie Festgeldanlagen deutlich in den Schatten stellt.

    Als Beispiel lohnt ein Blick nach Frankreich auf die Aktie von M6 Metropole Television. Der französische Privatsender gehört mehrheitlich der RTL Group, somit letztlich dem Medienkonzern Bertelsmann. Dort missfielen dem Mutterhaus wohl die mäßige Kursentwicklung und die Ausschüttung von nur 80 Cent je Aktie. So setzte Bertelsmann eine Sonderausschüttung durch. Somit gibt es im Mai 1,85 Euro je Aktie. Aktionäre erhalten nun innerhalb von 15 Monaten 2,65 Euro Dividende pro Aktie. Beim aktuellen Kurs von 12,60 Euro entspricht dies einer Rendite von über 20  Prozent!

    Aber Achtung: Allein nur auf Dividendenjagd zu gehen, greift zu kurz. Als Value-Investoren, wie wir es als die Verantwortlichen für den ‚Frankfurter Aktienfonds für Stiftungen T‘ und die neue, ausschüttende Anteilsklasse A (WKN: A1JSWP) sind, steht vor der Dividende die Analyse der Unternehmen nach Value-Kriterien. Das heißt, eine Aktie muss mindestens 40 Prozent unterbewertet sein, bevor wir sie ins Portfolio aufnehmen; dazu soll das Unternehmen eigentümergeführt sein, strukturelle Wettbewerbsvorteile haben, sowie eine gesunde Bilanz aufweisen. Eine überdurchschnittlich hohe Dividende ist dann das Sahnehäubchen auf ein gutes Investment.

     


    Frank Fischer
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    Frank Fischer, CEO & CIO der Shareholder Value Management AG und in dieser Funktion verantwortlich für den „Frankfurter Aktienfonds für Stiftungen“, schreibt regelmäßig über die internationalen Aktienmärkte. Als überzeugter Value-Investor hat Fischer langjährige Expertise in allen Fragen rund um Fonds, Börse, aber auch das Stiftungswesen. In seinen regelmäßigen Marktkommentaren legt er besonderes Augenmerk auf Behavioral Finance, sowie Investments in Small- und Midcap-Werte.
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    Verfasst von Frank Fischer
    Aktien Europa Dividenden statt Kupon! Es wird langsam Frühling – und wie in jedem Frühjahr werden Europas Konzerne wieder einen Teil ihrer Gewinne an die Aktionäre ausschütten. Schaut man sich allein den DAX an, geht es den meisten deutschen Konzernen offenbar gut. Nur wenige …

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