Rohstoffe
Goldpreis stabilisiert sich
Nach einem schwachen Februar, konnten sich die Edelmetalle im Laufe des März stabilisieren. Zum Ende des Monats sprang Gold zweitweise sogar über die psychologisch
wichtige Marke von 1.600 USD pro Unze, schloss am Ende aber mit 1.596 USD pro Unze knapp darunter. Auf Eurobasis konnte das gelbe Edelmetall damit ein Plus von knapp über drei Prozent einfahren,
während Silber um rund einen Prozentpunkt nachgab. Bedenkt man jedoch, dass Silber oft dreimal so stark in beide Richtungen ausschlägt wie der große Bruder
Gold, dann verläuft die aktuelle Schwächephase relativ gedämpft. Was die Märkte momentan am meisten bewegt, sind die Ereignisse in Zypern. „Mit der Entwicklung in Zypern hat die Finanzkrise
eine neue Dimension erreicht. Zum ersten Mal sollen Privatanleger mit einem Teil ihres Sparvermögens für Bankenschieflagen haften“, sagt Martin Siegel, Edelmetallexperte und Geschäftsführer der
Stabilitas GmbH. „Was dort passiert, ist nichts anderes als eine Enteignung. Dieses Experiment der europäischen Finanzminister sollte jeden Privatanleger aufhorchen lassen, denn verschiedene
europäische Spitzenpolitiker haben bestätigt, das Vorgehen in Zypern als Vorlage bei weiteren Bankensanierungen zu nehmen“, so Siegel. Investments in Sachwerte seien jetzt mehr denn je gefragt.
„Immobilien, Aktien und insbesondere Edelmetalle sollten in diesem Umfeld wieder vorrangige Investitionsziele sein“, sagt Siegel.
Palladium setzt seinen Aufwärtstrend weiter fort und legte im vergangenen Monat um 5,3 Prozent zu. Platin konnte diesem Trend nicht folgen und gab 0,8
Prozent nach. Grund hierfür sei u.a. die schwache Konjunktur in Europa. Platin wird für die Herstellung von Dieselkatalysatoren verwendet, die hauptsächlich in Europa ihren Absatzmarkt haben.
„Trotz des leichten Verlustes bei Platin bleiben die beiden Edelmetalle als Industriemetalle weiterhin gefragt, denn die Automärkte insbesondere in Asien und
USA boomen weiterhin“, so Siegel. Ein zusätzlicher Grund für die aktuelle Stärke von Platin und Palladium könnte die geplante Zusammenarbeit Russlands und Südafrikas beim Export sein. Vier fünftel
der weltweiten Reserven entfallen auf diese beiden Länder.
Die Aktien der Minengesellschaften konnten sich zwar leicht erholen, bleiben aber weiterhin extrem unterbewertet. „Dem Markt fehlt es einfach an Dynamik und positiven Nachrichten, die das Ruder
rumreißen könnten“, so Siegel. Hinzu kommen immer wieder negative Unternehmensmeldungen, wie beispielswiese bei Newcrest Mining. Der australische Marktführer musste seine Produktionsaussichten für
dieses Jahr aufgrund von technischen Problemen um zehn Prozent senken. „Diese Nachricht sorgte dafür, dass die Aktie um acht Prozent eingebrochen ist. 10 Prozent weniger Produktion bedeutet für das
Unternehmen 20-30 Prozent weniger Gewinn. In diesem schwierigen Marktumfeld tut das natürlich besonders weh“, sagt Siegel.
Basismetalle bleiben weiterhin unter Druck. Nickel konnte ein leichtes Plus von 0,3 Prozent verbuchen und schloss bei 16.587 USD pro Tonne ab. Kupfer (-3 Prozent), Blei (-7,8 Prozent), Zink (-8,8
Prozent) und Aluminium (-4,7 Prozent) schlossen negativ ab. Die Aussichten für Basismetalle bleiben aufgrund von geplanten massiven Konjunkturprogrammen in
China dennoch weiterhin positiv.
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