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    Rohstoffe - Gold  1705  0 Kommentare Sayonara Nippon? Charts lügen nicht!

    Ende letzter Woche im europäischen Morgengrauen passierte etwas sehr Merkwürdiges: Innerhalb von wenigen Minuten rauschten 10 jährige japanische Staatsanleihen (JGB´s) dermaßen in den Keller, dass man gar nicht so schnell gucken konnte.  Anscheinend hatte Druckweltmeister Bank of Japan ein kleines Problem einen totalen Zusammenbruch seines Anleihemarktes zu verhindern. Mit Panik vor einer Vogelgrippe in Hongkong kann man so einen Rutsch wohl kaum erklären. Charts lügen nicht.
     
     
    Japanese Government Bonds (1 Preisstab = 240 Minuten)
     
     
    Ich erinnere mich an das Jahr 1989. Damals kippten zunächst japanische Staatsanleihen aus den Schuhen. Kurze Zeit später ging der Nikkei Index in einen Kamikazeflug und die Asienkrise nahm ihren Lauf. 
     
    Vielleicht war es dieses Ereignis, dass neben den schlechten US-Arbeitsmarktdaten  den Goldpreis etwas nach oben brachte. Es ist wirklich schwierig an einen globalen Konjunkturaufschwung zu glauben wenn in großen europäischen Volkswirtschaften eine Jugendarbeitslosigkeit von 56% herrscht und auf Asiens wichtigstem Bondmarkt aus heiterem Himmel plötzlich Killerspikes erscheinen.
     
    Auf dem Intraday Chart von Gold sehen wir zur Zeit ein temporäres Umkehrmuster, welches einen Hauch von Momentum erkennen lässt. Inwieweit es zu einem weiteren nachhaltigen Kursanstieg führen wird, vermag ich aktuell nicht genauer zu beurteilen. 
     
     
    Comex Gold (1 Preisstab= 240 Minuten)
     
     
    Etwas schleierhaft erscheint mir  die Tatsache, dass die Nachfrage nach physischem Gold immer neue Spitzen macht, die Papiergoldpreise jedoch sinken. Aus diesem Grunde habe ich zwei Charts anfertigen lassen, die die Verkäufe von Gold u. Silver Eagles des US Mints mit den Papierpreisen vergleichen. Erklären braucht man dazu nicht viel, gucken reicht.
     
     
    Comex Gold (1 Preisstab = 240 Minuten)
     
     
     
     
     
    Das Ende des Goldzeitalters
     
    Von einigen Analysten wird zur Zeit wieder einmal das Ende des Goldzeitalters ausgerufen. Als Argument für einen zwingendermaßen  fallenden  Goldpreis wird immer wieder sehr gerne das Argument genommen, dass Gold  spätestens dann  sinken „muss“, wenn die Zinsen ansteigen. Aus diesem Grunde bringe ich hier eine Grafik, die einen Anstieg von Gold bei Zinssätzen zeigt, die heute kaum noch vorstellbar erscheinen. 
     
    Quelle: Vulpes Investment Management, Singapur
                                                                                        
    Der Unterschied zu damals? Die USA waren nur mit 25% ihres Bruttosozialproduktes verschuldet.
     
    Die Analystenabteilung einer bekannten Bank empfiehlt Hedgefond Managern zur Zeit Wettscheine auf Gold 1400 zu kaufen (Puts), denn die Wirtschaft würde ja bald wieder anspringen und Gold sei dann nicht mehr gefragt. Könnte dieser Schuss nicht vielleicht wieder einmal nach hinten losgehen?
     
    Better to run for the hills (Jim Rogers)
     



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    Johannes Forthmann
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    Der Dipl. Betriebswirt Johannes Forthmann widmet sich seit 2001 der Analyse von Rohstoffen und Aktien. Schwerpunkt der Tätigkeit liegt auf der unabhängigen Finanzmarktanalyse mit besonderen Fokus auf Timingstrategien. Forthmann ist Herausgeber von JF Research (jf-research.com).
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    Verfasst von 2Johannes Forthmann
    Rohstoffe - Gold Sayonara Nippon? Charts lügen nicht! Rückblick ins Jahr 1989: Zuerst kippten japanische Staatsanleihen aus den Schuhen, kurze Zeit später ging der Nikkei Index auf Kamikazeflug, die Asienkrise nahm ihren Lauf. Sehen wir nun die gleichen Muster? Welche Richtung geht in Folge der Goldpreis?

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