Ölpeise treten vor wichtigen Notenbankentscheidungen auf der Stelle
NEW YORK/LONDON/WIEN (dpa-AFX) - Am Ölmarkt haben sich die Anleger am Montag mit Käufen zurückgehalten. Händler erklärten den verhaltenen Wochenauftakt mit wichtigen Zinsentscheidungen, die im weiteren Verlauf der Woche veröffentlicht werden. Außerdem habe die Aussicht auf eine schwächere Nachfrage nach Rohöl in China die Kauflaune gebremst. Gegen Mittag kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Juni 103,08 US-Dollar. Das waren drei Cent weniger als zum Handelsschluss am Freitag. Der Preis für ein Fass der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg leicht um 36 Cent auf 93,36 Dollar.
Die Anleger warten auf geldpolitische Beschlüsse der US-Notenbank am Mittwoch und der Europäische Zentralbank am Donnerstag, erklärten Händler den verhaltenen Wochenauftakt am Ölmarkt. Außerdem steht der am Markt stark beachtete US-Arbeitsmarktbericht am Freitag zur Veröffentlichung an. Die Erholung der Ölpreise aus der vergangenen Woche ist damit zunächst in Stocken gekommen.
Negativ aufgenommene Daten aus China hätten die Ölpreise ebenfalls belastet, sagten Händler. Das Gewinnwachstum der chinesischen Industrieunternehmen war im März deutlich schwächer ausgefallen als noch in den beiden Vormonaten. Rohstoffexperten rechnen in den kommenden Monaten nicht mit einem Anstieg der Ölnachfrage.
Der Preis für Rohöl der Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) stieg zuletzt wieder über die Marke von 100 Dollar. Nach Berechnungen des Opec-Sekretariats vom Montag kostete ein Barrel (159 Liter) am Freitag im Durchschnitt 100,70 US-Dollar. Das waren 81 Cent mehr als am Donnerstag. Die Opec berechnet ihren Korbpreis auf Basis der zwölf wichtigsten Sorten des Kartells./jkr/jsl