DAX und Topperformer haben einen Lauf – jetzt der Chartcheck
Mit der Deutschen Telekom, Henkel, Lanxess, HeidelbergCement und EON veröffentlichen heute fünf DAX-Konzerne ihre Quartalsbilanz. Doch welcher Wert ist auch aus charttechnischer Sicht aussichtsreich? Die Frage beantworten wir nach wenigen Zeilen. Der DAX hat wie erwartet eine neues Rekordhoch geschafft, was nach den vorangegangenen Rekorden vom Dow Jones oder S&P 500 gestern nur mäßig gefeiert wurde. Wir würdigen den deutschen Leitindex mit einer Chartanalyse, die aber nicht allzu überschwänglich ausfällt.
Der Favorit aus dem Quintett
Die Lösung der Eingangsfrage heißt HeidelbergCement. Denn die relative Stärke dieses Titels sticht hervor. Bereits gestern schoss die Notiz um 3,5 Prozent aufwärts und bestätigte das aktuell hohe Momentum. Zugleich wurde der kleine Widerstand bei 55 Euro pulverisiert und die April-Konsolidierung abgeschlossen. Die Aktie steht aktuell nur noch knapp vier Prozent unter dem Jahreshoch. Gelingt per Tagesschluss der Spurt über 58,50 Euro, eröffnet sich mangels charttechnischer Widerstände ein Aufwärtspotenzial von rund 20 Prozent bis an die Schwelle von 70 Euro. Zuvor könnte es an den vorgelagerten runden Kursmarken bei 60 und 65 Euro zu einer Verschnaufpause kommen. Nach unten ist die Aktie gut abgesichert, was den Wert auch auf der längerfristigen Ebene attraktiv erscheinen lässt. Bei 52,50 Euro liegt ein erster Haltepunkt, wesentlich robuster ist aber die Kombination aus 100-Tage-Linie, 38,2 Prozent Fibonacci-Marke und April-Bewegungstief bei 50 Euro. Behalten Sie beim heutigen Zahlenreigen einen kühlen Kopf.
Quelle: Gekko Global Markets
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Rekordhoch war die Pflicht, folgt auch die Kür?
Herzlichen Glückwunsch DAX – nach sechs zeitweise dramatischen Jahren kletterte das Deutsche Aktienbarometer am Dienstag auch im Tagesverlauf auf ein Rekordhoch von 8206,01 Punkten und beendete den Handel, ebenfalls auf einem Allzeithoch, bei 8181,78 Zählern. Die Euphorie ist derzeit sicher groß, ein Grund mehr nun vorsichtig zu werden, denn im Gebiet zwischen 8220 bis 8270 Zählern verlaufen – je nach Auflagepunkt – zwei mittelfristige Aufwärtstrendlinien, an denen es in den vergangenen Monaten wiederholt zu einer Richtungsumkehr kam. Zusammen mit den beiden markanten Bewegungshochs aus 2000 und 2007 bei ebenfalls 8150 Punkten wird die Psyche der Käufer nun auf eine harte Probe gestellt, denn zuvor kam es auf diesem Niveau immer zu einem langfristigen Baisseimpuls. Kurzfristig betrachtet ist der Markt deutlich überkauft und das Korrekturrisiko wächst mit jedem Tag. Klare Verkaufssignale lassen sich aber weder im Stunden- noch im Tageschart derzeit ausmachen. Setzen dennoch Gewinnmitnahmen ein, kristallisierte sich am Montag bei 8100 Zählern eine schwache Unterstützung aus, darunter wäre um 8050 und vor allem zwischen 7930 bis 8000 mit verstärkten Nachkäufen zu rechnen.
Viel Erfolg. Franz-Georg Wenner
Quelle: Gekko Global Markets