Erneuerbare Energien
Trends bei Beteiligungsmodellen
Für Investoren ist es an der Zeit umzudenken. Anleihen erreichen durch die anhaltende Niedrigzinspolitik kaum mehr den Kapitalerhalt, Aktien sind aus Anlegersicht aufgrund der hohen Volatilität der Märkte oftmals zu riskant. Auf der Suche nach Alternativen setzen Privatinvestoren zunehmend auf Beteiligungsmodelle im zukunftsstarken Erneuerbare-Energien-Segment.
Die Attraktivität Erneuerbarer Energien wird maßgeblich durch globale Makrotrends bestimmt. So forciert der weltweit steigende Energiebedarf bei gleichzeitigen Verknappungstendenzen fossiler
Energieträger den zunehmenden Einsatz und Ausbau regenerativer Energiequellen. Allein der Anteil von Wind- und Sonnenenergie sowie Wasserkraft am Gesamtenergieverbrauch der Europäischen Union (EU)
soll daher in den kommenden sieben Jahren von jetzt 13 % auf 20 % erhöht werden. Investoren profitieren dabei von gut kalkulierbaren Erträgen bei moderaten Risiken.
Photovoltaik
In der Vergangenheit setzten Privatanleger vor allem auf Photovoltaik-Projekte (PV). Laut Angaben von Bloomberg New Energy Finance aber gingen die PV-Investitionen im ersten Quartal 2013 stark
zurück. Als Grund führte Bloomberg vor allem politische Unsicherheiten in etablierten PV-Märkten wie Deutschland an. Für Investoren werden die bereits umgesetzten Kürzungen der Einspeisevergütungen
künftig eine deutliche Änderung des Renditeprofils mit sich bringen. Noch aber bieten bestehende Solarfonds eine zufriedenstellende Bilanz, wie der FondsMedia PerformanceCheck 2013 bestätigt. „Da
die Einspeisevergütungen in Deutschland und Frankreich zukünftig planmäßig weiter sinken, verändern sich damit allerdings die Rentabilitätsprofile des Photovoltaik-Segments“, erläutert Axel
Stiehler, Geschäftsführer bei Aquila Capital. Zwar bleibe das Asset – je nach Standort und Ausgestaltung – interessant, geringere Renditen seien aber sicher. Daher empfiehlt Stiehler:
„Investoren mit Interesse an dieser Anlageklasse sollten jetzt noch die Gelegenheit nutzen, in Produkte mit besseren Konditionen einzusteigen, um das Photovoltaik-Potenzial voll auszuschöpfen und
dabei von attraktiveren Einspeisevergütungstarifen zu profitieren.“ Für künftige Solarprojekte rücken vor dem Hintergrund der tariflichen Regression dagegen zunehmend Geschäftsmodelle in den
Investorenfokus, die auch bei einer Veräußerung auf dem freien Strommarkt rentabel sind. Das gilt insbesondere für Projekte mit europäischer Ausrichtung. Auf diese Weise profitieren Investoren auch
zukünftig von dem Potenzial des PV-Segments.
Wasserkraft
Beteiligungen im Bereich Wasserkraft bieten Investoren aussichtsreiche Chancen. Im Gegensatz zu Photovoltaik und auch zu Windenergie produziert Wasserkraft jedoch bereits heute rentabel Strom und
ist daher nicht auf staatliche Subventionen angewiesen. Es verwundert daher kaum, dass Wasserkraft weltweit die meist genutzte regenerative Energiequelle darstellt. Gleichzeitig bietet sie aufgrund
des hohen Wirkungsgrads von bis zu 95 % die effizienteste Form der Energieerzeugung. Dies zeigt sich auch in den – im Vergleich zu anderen Erneuerbaren aber auch fossilen Energieträgern – geringen
Stromerzeugungskosten. Nicht zuletzt aus diesen Gründen kommt Wasserkraft in vielen Ländern Europas bereits heute eine große Bedeutung zu. Norwegen erzeugt bspw. rund 99 % seiner Elektrizität mit
der Kraft des Wassers. An diesem Beispiel zeigt sich: Wasserkraft ermöglicht bereits gegenwärtig eine zukunftssichere und nachhaltige Stromerzeugung.