Banken – die Gewinner 2013
Die DAX-Bilanzsaison läuft ordentlich, aber nicht überragend. In dieser Woche melden Firmen wie K+S, Post oder Merck Ergebnisse, die deutlich über den Erwartungen liegen. Sie stufen zum Teil ihre Prognosen nach oben. Wir analysieren aber auch den EuroStoxx 50. Die 32 Unternehmen, die bis Anfang dieser Woche gemeldet haben, wiesen im Schnitt einen Erlösrückgang von 2,6 Prozent aus. Der Gewinn je Aktie sank um 13,3 Prozent. Erstaunlich dabei, dass ausgerechnet der geschmähte Bankensektor sich stabilisiert und mit vorne liegt. Aktien wie Societe Generale, BNP und ING gehören folglich in den letzten Wochen zu den Top-Gewinnern.
Öl und Gas kommt nicht ins Laufen
Das größte Minus beim Umsatz weisen die Firmen aus dem Öl- und Gassektor mit 4,5 Prozent aus. Das lag zwar leicht unter den Erwartungen der Analysten. Allerdings fiel der Gewinnrückgang für den Sektor mit zwölf Prozent nicht so stark aus wie befürchtet. Der Branchenprimus in Europa Royal Dutch Shell hat gar den bereinigten Gewinn um drei Prozent auf 7,5 Mrd. Dollar gesteigert. Analysten hatten einen Rückgang auf 6,4 Mrd. Euro erwartet. Grund für die guten Geschäfte war das florierende Raffineriegeschäft. Zudem hat der Konzern die Investitionen in etliche Projekte ein wenig gestreckt und so Geld gespart. Vorstandschef Peter Voser hat angekündigt, dass er in der ersten Jahreshälfte 2014 zurücktreten wird. Royal Dutch will bis 2014 insgesamt 100 Mrd. Dollar investieren. Bis 2017 soll zudem die Produktion um mehr als zehn Prozent gegenüber dem aktuellen Niveau gesteigert werden.
Banken ganz vorn
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Erfreuliche Ergebnisse lieferten zudem etliche größere Banken, womit sich die Spreu zwischen den kleinen, angeschlagenen Instituten und den Schwergewichten der Branche weiter vergrößert hat. So lag der Gewinn der französischen BNP Paribas trotz eines Rückgangs auf 1,58 Mrd. Euro deutlich über den Erwartungen der Analysten von 1,34 Mrd. Euro. Vorstandschef Jean-Laurent Bonnafe setzt seinen Kostensenkungsplan, der bis 2015 Einsparungen von zwei Mrd. Euro vorsieht, konsequent um. Zudem investiert er in das Investmentbanking in Asien sowie in die Vermögensverwaltung. Die Aktie hat in den vergangenen zwölf Monaten um die Hälfte zugelegt. Mit einem Börsenwert von 54 Mrd. Euro liegt das Institut damit deutlich vor der Deutschen Bank (37 Mrd.). In dem Wert ist die jüngste Kapitalerhöhung bereits mit eingerechnet. Wer bei der BNP aktiv werden will, findet im Anlagebereich noch gute Alternativen. So bringt das Papier mit WKN DX5W5T 14,4 Prozent Bonusrendite bis zum Dezember und notiert mit etwa einem halben Euro Abgeld zum Aktienkurs. Da wir ausschließlich Bonuspapiere ohne Aufgelder empfehlen, also mit niedrigerem oder gleichem Risiko als beim Aktiendirektinvestment, überzeugt uns das Papier. Vor allem deshalb, weil die Barriere satte 27 Prozent entfernt liegt. Wer übrigens eine Analyse zur Commerzbank angesichts der Kapitalerhöhung lesen möchte, der kann dies im Artikel von Egmond Haidt tun. Er hat sich mit dem Fundament der Commerzbank beschäftigt und sagt, wohin die Reise gehen könnte. Seine Prognose in Sachen Kapitalerhöhung war zudem leider treffend.