checkAd

    Geschlossene Fonds  3741  0 Kommentare Google sucht "Zweitmarkt", "Bewertung", "Top 10"

    Automatische Suchvorschläge von Google können das Persönlichkeitsrecht verletzen. Wer sich verleumdet fühlt, kann von der Suchmaschine verlangen, dass sie seine Beschwerde zumindest prüft. So hat der Bundesgerichtshof (BHG) entschieden. Ein Urteil mit richtigem Tenor - wer will schon wehrlos mit Begriffen wie Scientology, Betrug oder Rotlichtbezirk in einem Atemzug genannt werden?
     
    Logisch, dass Google das anders sieht. Die automatische Ergänzung der Vorschläge sei eine Folge der Suche anderer Nutzer, ein Spiegel ihrer Kombination verschiedener Begriffe. Auch dieser Argumentation lässt sich folgen. Doch wir wissen alle, wie schnell Gerüchte für bare Münze genommen werden. Und wir wissen auch: Scheiße bleibt kleben.
     
    Ich habe übrigens mal überprüft, welche Suchbegriffe Google automatisch den geschlossenen Fonds zuordnet. Es sind „Zweitmarkt“, „Bewertung“ und „Top 10“. Und nicht, wie vielleicht angenommen, „Betrug“, „Anlegeranwalt“, „Totalverlust“. Wer sich im Internet über geschlossene Fonds informieren will, sucht offenbar konkret nach geeigneten Kapitalanlagen. Das ist doch mal eine gute Nachricht.
     
    Immer noch wundern wir uns aber über Artikel, in denen geschlossene Fonds jedes Jahr Schäden von 30 Milliarden Euro anrichten. So wie kürzlich in einem Newsletter für Anleihen-Investoren unter der Überschrift: „Finger weg von geschlossenen Fonds!“ zu lesen. Die richtig tollen Angebote finden Leser in den Anzeigen rund um den Text. Da sucht jemand 150 Investoren, die ihren Einsatz in drei Jahren VER-100-FACHEN wollen. Ein anderer weiß, wie Anleger Aktiengewinne um das zehnfache steigern und trotzdem eine viel höhere Sicherheit genießen können. Der nächste kennt zehn Aktien mit 1.000 Prozent Potenzial. Andere haben den „sicheren und absolut legalen Plan, mit dem Sie Ihr Vermögen gegen jede Katastrophe absichern“. Interessiert? Beeilen Sie sich! Zeit und freie Plätze sind begrenzt. Au weia!
     
    Markus Gotzi, 
    Chefredakteur "Fondsbrief"
     




    Markus Gotzi
    0 Follower
    Autor folgen
    Mehr anzeigen
    Markus Gotzi ist Chefredakteur des Fachmediums "Der Fondsbrief", dem bundesweit auflagenstärksten Newsletter mit Schwerpunkt geschlossene Beteiligungsmodelle, der alle 14 Tage über Neuigkeiten aus der Branche berichtet sowie Rechts- und Steuerfragen analysiert.

    Außerdem verfasst der Diplom-Journalist regelmäßig Artikel zu allen Themen rund um die Immobilie und geschlossene Fonds zum Beispiel in der Financial Times Deutschland, der Welt am Sonntag und im Wirtschaftsmagazin Capital, für das er einige Jahre lang als Redakteur tätig war. Darüber hinaus produziert Gotzi Fernsehbeiträge für den Nachrichtensender n-tv, in denen er vor laufender Kamera als Experte für Beteiligungsmodelle aktuelle Angebote analysiert.
    Mehr anzeigen

    Verfasst von 2Markus Gotzi
    Geschlossene Fonds Google sucht "Zweitmarkt", "Bewertung", "Top 10" Automatische Suchvorschläge von Google können das Persönlichkeitsrecht verletzen. So hat der Bundesgerichtshof (BHG) entschieden. Welche Suchbegriffe orndet Google automatisch geschlossenen Fonds zu? Betrug, Anlegeranwalt oder?