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    Rohstoffe  2830  0 Kommentare Kupfer: Ein hoch interessantes Konjunkturbarometer: Teil 1 – Langweilig wird es hier selten!

    Zugausfälle und Verspätungen bei der Bahn sind immer wieder ein Ärgernis. Was aber hat das mit Kupfer zu tun? Viel! Der Diebstahl von Kupferdraht ist seit langem ein immer wieder auftretendes Problem für den Verkehrsanbieter. Das Interesse der Langfinger an dem Metall zeigt dessen Attraktivität auf ungewöhnliche Weise, aber eindrucksvoll – und das, obwohl sich die Notierungen des Kupfers seit Februar 2011 weit von den Hochs entfernt haben.

    Damals notierte der Kupfer-Future bei knapp 4,65 Dollar für ein Pfund des wichtigen Metalls. Zuletzt pendelte der Future zwischen 3,22 Dollar und 3,42 Dollar. Doch die heutigen Notierungen liegen immer noch weit über den Tiefs, die der Kupfer-Future mit 1,27 Dollar im Crash-Jahr 2008 verzeichnet hat. Der kurze Ausflug in den Kursverlauf zeigt für den Rohstoff neben der Tradingspanne 3,22/3,42 Dollar zudem starke Unterstützungen um die Marke von 3 Dollar sowie zwischen 2,72 Dollar und 2,85 Dollar.

    Bereits der kurze Ausriss aus den vergangenen Jahren zeigt, dass es beim Kupfer selten langweilig wird an der Börse. Worauf aber lassen sich die starken Kursschwankungen des Kupfers zurückführen und wie sieht die weitere Zukunft für das Metall aus? Das wollen wir im Rahmen einer kleinen Serie zu dem Rohstoff mit einem Blick auf wesentliche Faktoren bei Angebot, Nachfrage und Preisbildung näher untersuchen.

    Die Zahlen des U.S. Geological Service zu Kupfer zeigen, dass man sich um die Versorgung mit dem häufig vorkommenden Element keine Sorgen machen muss. Die Vorräte übersteigen die jährliche Förderung sehr deutlich. Zudem gibt es bei der Förderung des Halbedelmetalls keine dominierende Stellung eines Landes, wie zum Beispiel bei den Seltenen Erden mit China. Knapp ein Drittel der weltweiten Förderung von Kupfer aus Bergwerken stammt aus Chile, in dem Land liegt auch die weltgrößte Kupfermine. Dahinter kommen mit einigem Abstand China, Peru und die USA, deren Weltmarktanteil bereits die 10-Prozent-Marke unterschreitet. Nimmt man also Chile heraus, ist die Kupferförderung weltweit zersplittert. Hinzu kommt, dass sich Kupfer gut im Wege des Recyclings gewinnen lässt. Auch für Deutschland hat die Kupferherstellung eine Bedeutung, vor allem ist hier der Konzern Aurubis zu nennen, einer der weltgrößten Kupferproduzenten.

    Weit verbreitet ist auch die Nutzung des Kupfers in der Wirtschaft. Bei der Güterproduktion haben vor allem die hohe Leitfähigkeit für elektrischen Strom und Wärme eine große Bedeutung. Daher findet sich Kupfer in vielen Produkten, von Stromkabeln über elektrische Bauteile wie Spulen und Transformatoren bis hin zu Rohren, Haushaltsgeräten, Autos, Computern und Geräten aus dem Bereich der Unterhaltungselektronik.

    Das breite Einsatzspektrum des Kupfers über viele Branchen der Wirtschaft hinweg gibt dem Metall den inoffiziellen Charakter eines Konjunkturbarometers. Eine stärker werdende Kupfernachfrage kann dabei auf eine höhere wirtschaftliche Aktivität hindeuten und umgekehrt. Hier liegt vor allem der Grund für den Preiscrash 2008, als Investoren aufgrund des Desasters an den US-Kreditmärkten eine schwere Rezession in der Weltwirtschaft befürchteten. In den nächsten Teilen der Serie werden wir einen Blick auf Angebot und Nachfrage beim Kupfer werfen und welche Rolle dabei China, Europa und Südamerika spielen.


     

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    TimLuca
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    Verfasst von 2TimLuca
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