Neue Studie verbreitet Hoffnung

Bergbaubranche in der Vertrauenskrise

Ein neue Studie von PriceWaterhouseCoopers (PwC) zeigt wenig überraschend, dass die Bergbaubranche derzeit in der Krise steckt. Doch die Experten sehen auch sehr positive Signale am Horizont.

Zum zehnten Mal publiziert PwC eine Studie, die sich mit den Trends im Bergbau beschäftigt. Eine der Schlussfolgerungen der aktuellen Studie ist, dass es derzeit eine Vertrauenskrise in der Branche gibt. Dies zeigt sich unter anderem an der Vielzahl der Personalien in der jüngsten Vergangenheit. Bei den zehn größten Bergbaukonzernen ist es zu fünf Wechseln auf dem Chefposten gekommen.

Nicht unwichtig ist dabei, dass die Gewinne klar geschrumpft sind. Diese haben sich weltweit um 49 Prozent auf 68 Milliarden Dollar verringert. Dafür haben die Berater zwei Gründe ausgemacht. Die Rohstoffpreise waren geringer, gleichzeitig sind die Kosten gestiegen. Vor allem die Personalkosten klettern deutlich nach oben. Während die Zahl der Angestellten nur um 2 Prozent zugelegt hat, steigen die Personalkosten weltweit um 13 Prozent an.

Wie sehr die Preise gefallen sind, macht auch eine andere Statistik deutlich. Die Top 40 der Branchen haben ihren Produktionsausstoß im Vorjahr um 6 Prozent erhöht. Der Umsatz ist hingegen auf 731 Milliarden Dollar gesunken. 2012 ist somit erst das zweite Jahr in den vergangenen zehn Jahren, in dem die Branche ein Umsatzminus verkraften musste.

Demgegenüber steht ein klares Plus bei der Dividende. Hier haben die Unternehmensführer den Wunsch der Aktionäre erkannt, die nach höheren Ausschüttungen verlangten. So ist die Ausschüttungsquote auf 60 Prozent gestiegen, 2011 lag sie nur bei 25 Prozent. In absoluten Zahlen erhöht sich die Dividendenzahlung um 9 Prozent auf 38 Milliarden Dollar. Noch klarer wird die veränderte Ausschüttungspolitik, wenn man sich die Dividendenzahlungen in 2009 anschaut. Damals erhielten Aktionäre nur 15 Milliarden Dollar.

Die schwierige Situation am Markt zeigt sich ebenfalls im Investitionsverhalten der Top 40. Wurden 2012 noch 140 Milliarden Dollar investiert, soll die Summe im laufenden Jahr auf 110 Milliarden Dollar sinken.

Dennoch zieht PwC am Ende der Studie ein positives Fazit. Zwar verlangsame sich das Wachstum in China, es liegt aber weiter auf hohem Niveau. Weiteres Potenzial sehen die Experten in Brasilien, Indien und Indonesien. Dort wird der Bedarf an Rohstoffen weiter zunehmen. Dies wird für die Zukunft ein immer wichtigerer Aspekt werden.

Zunächst muss die Branche jedoch das Investorenvertrauen zurückgewinnen. Man muss Antworten auf die steigenden Kosten und auf den Ressourcennationalismus einzelner Staaten finden. Wenn man zeigt, dass man auch in schlechten Zeiten gute Ergebnisse produzieren kann, ist einiges gewonnen. Langfristig bleiben die Beobachter demnach sehr positiv gestimmt. Man hat großes Vertrauen in die Fundamentaldaten, für PwC bleibt die Bergbaubranche in den kommenden Jahren eine großartige Industrie.

 

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