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    US-Notenbank  2397  0 Kommentare Angst vor dem Entzug – Finanzmärkte zittern nun vor allen Zahlen

    Ob die amerikanischen Indizes zur Stimmung in der Industrie oder im Dienstleistungssektor (ISM), die Auftragseingänge, die Arbeitskosten und gestern dann mit den US-Arbeitsmarktzahlen im privaten Sektor die große Generalprobe zu den am morgigen Freitag anstehenden Zahlen zum Gesamtmarkt, jede neue Zahl wird von den Investoren mit Argusaugen beobachtet und soll Aufschluss über die zukünftige Politik der US-Notenbank (Fed) geben. Das Problem nur, nach der Veröffentlichung sind die Anleger meist genauso schlau wie vorher.

     

     Denn selbst alle Zahlen zusammen genommen zeichnen ein sehr gemischtes Bild der amerikanischen Wirtschaft und für mich lässt sich nur eines feststellen: Die konjunkturelle Situation in den USA hat sich in den vergangenen sechs Monaten, seit dem die Fed entschieden hat, jeden Monat 85 Milliarden US-Dollar in den Markt zu pumpen, nicht wirklich entscheidend verbessert. Und deshalb gibt es zum jetzigen Zeitpunkt, was konkret das nächste Treffen des Offenmarktausschusses am 18. Juni angeht, auch keinen Grund, warum die Notenbank ihren Kurs ändern sollte. Richtig ist, dass es seitens der Währungshüter auch langsam mal Zeit wird, darüber nachzudenken, wie hoch der Preis am Ende für eine solche Geldpolitik sein kann und wie groß die Risiken eines Ausstiegs sind. Und da sich die Fed auf ihre Fahnen das Wort Transparenz geschrieben hat, lässt sie die Finanzmärkte an ihren Überlegungen durch eine geschickte Kommunikationspolitik teilhaben. Dadurch hat sie zumindest erreicht, dass wir es seit gestern beim Dow Jones wieder mit der Marke von 15.000 Punkten zu tun haben, nachdem vor dem letzten Auftritt des Notenbank-Präsidenten Bernanke vor zwei Wochen noch alle davon ausgegangen sind, dass auch die 16.000 Punkte nur eine Frage von Tagen sein werden. Die in meinen Augen völlig normale Korrektur dieser Tage lässt nur etwas Dampf aus dem Kessel voller Euphorie entweichen. Das Ergebnis dieser war eine Einbahnstraße, auf der sich die Aktienmärkte in den vergangenen Monaten befanden.

    US-Arbeitsmarkt noch weit vom Notenbank-Ziel entfernt

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    Wie viel Dampf noch entweichen wird oder erneut auf den Kessel kommt, hängt dann auch wieder davon ab, welche Zahl morgen um 14.30 Uhr veröffentlicht wird. Nach der gestrigen Enttäuschung der neu geschaffenen Stellen in der Privatwirtschaft, die mit 135.000 die Erwartungen um 30.000 neue Jobs verfehlt haben, werden für morgen, was den gesamten Arbeitsmarkt angeht, 170.000 neu geschaffene Stellen außerhalb der Landwirtschaft erwartet. Nun ist, wenn man sich die Zahlen für den Monat April anschaut, nicht unbedingt aus der schwächeren Mittwoch-Zahl auf eine dann auch schwache Freitags-Zahl zu schließen. Denn vor einem Monat verfehlten die privaten Stellen mit 119.000 die erwarteten 150.000, dennoch erlebten wir zwei Tage später eine positive Überraschung mit 165.000 statt erwarteten 145.000 Stellen. Ich gehe dennoch davon aus, dass morgen die Erwartungen verfehlt werden. Gerade die öffentlichen Arbeitgeber üben sich seit einigen Wochen in berechtigter Zurückhaltung, was die Schaffung neuer Arbeitsplätze angeht, denn sie müssen sparen, was ein Ergebnis der hohen Staatsverschuldung der USA ist. Sollten zudem noch die Zahlen für April nach unten korrigiert werden, was durchaus auch schon vorgekommen ist, wären die Zutaten für ein erneutes kurzfristiges Umdenken, was die Fed-Politik angeht, perfekt. Das hält dann entweder bis zur nächsten Indikation oder den Äußerungen eines weiteren Notenbank-Gouverneurs, der wieder Drosselungen der Anleihekäufe nicht ausschließt. Auf lange Sicht dürfen wir nicht vergessen, dass die Fed eindeutig das Ziel einer Arbeitslosenquote von 6,5 Prozent ausgegeben hat. Um das Ziel bis Ende 2014, also Ende kommenden Jahres zu erreichen, wären dafür jeden Monat über 200.000 neu zu schaffende Arbeitsplätze nötig. Der Durchschnitt der vergangenen sechs Monate lag bei 189.000.

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    Torsten Gellert
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    Torsten Gellert ist seit Januar 2015 Head of Germany/Austria bei CMC Markets. Schon von 2007 bis 2009 war er mitverantwortlich für die Geschäfte im deutschsprachigen Raum und etablierte in dieser Zeit CMC Markets als größten Anbieter von CFDs und Forex in Deutschland. Der studierte Diplom-Mathematiker startete seine berufliche Karriere 1997 bei der Allianz Versicherung. Nach zehn Jahren in der Versicherungsbranche wechselte er 2007 zu CMC Markets Deutschland in die Geschäftsleitung. 2010 zog es ihn in seine Heimatstadt zurück und er baute das Deutschland-Geschäft des internationalen Brokers FXCM auf.
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    Verfasst von 2Torsten Gellert
    US-Notenbank Angst vor dem Entzug – Finanzmärkte zittern nun vor allen Zahlen Ob die amerikanischen Indizes zur Stimmung in der Industrie oder im Dienstleistungssektor (ISM), die Auftragseingänge, die Arbeitskosten und gestern dann mit den US-Arbeitsmarktzahlen im privaten Sektor die große Generalprobe zu den am morgigen Freitag anstehenden Zahlen zum Gesamtmarkt, jede neue Zahl wird von den Investoren mit Argusaugen beobachtet und soll Aufschluss über die zukünftige Politik der US-Notenbank (Fed) geben. Das Problem nur, nach der Veröffentlichung sind die Anleger meist genauso schlau wie vorher.

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