Börse&Märkte
Unruhen in der Türkei fordern Tribut an den Märkten
„Nach einer optimistischen Phase in der Türkei, inklusive Rating-Upgrades der Staatsanleihen und Investoren-Enthusiasmus, wurde das Land kürzlich von Aufruhr und Marktvolatilität erfasst“, kommentiert Burak Demirpehlivan, Market Startegist bei Saxo Capital Markets in Istanbul die jüngsten Entwicklungen in der Türkei. Sowohl die Aktienmärkte als auch die Währung wurden aufgrund der aktuellen Nachrichtenlage im Land und globalen Marktumstände in Mitleidenschaft gezogen worden.
Insbesondere die starken Unruhen im Anschluss an Demonstrationen von Umweltschützern und die scharfe Reaktion der Polizei darauf wirkten negativ auf die Marktstimmung, so Demirpehlivan.
Seit Mittwoch fielen die wichtigsten türkischen Aktienindizes im Vergleich zu Mitte Mai um 15 Prozent. Auch die türkische Lira gab
gegenüber dem Euro stark nach. „Der Euro/Lira-Kurs hat um knapp sechs Prozent zugelegt und erreichte mit 2,50 ein Mehrjahreshoch“, so Demirpehlivan.
Laut Demirpehlivan sind zwei Entwicklungen für eine Erholung der türkischen Märkte notwendig. Erstens müsse die politische Situation abkühlen, und zwar durch Vermittlung und nicht durch weiteres
hartes Vorgehen der Regierung. Zweitens müsse die Weltwirtschaft insgesamt in ruhigeres Fahrwasser zurückfinden.
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„Das Risiko für die Türkei besteht darin, dass bei einem weiteren Rückgang des globalen Risikoappetits und fortdauernden politischen Unruhen die Märkte besonders anfällig bleiben, da sie vor den
Protesten stark hochgefahren sind“, schließt Demirpehlivan seine Betrachtungen.