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    Aktien Europa  5248  0 Kommentare Die französische Gefahr

    Endlich ist der Sommer da! Zeit für Gartenprodukte von Gardena oder Weber Grills, die leider nicht börsengelistet sind. Leider hat die Bahn immer noch nicht die neuen ICEs mit Klimaanlagen von Faiveley Transport im Einsatz, die ja schon 2011 eingeführt werden sollten.

    Doch trotz der günstigen Bewertungen von Aktien wie Failveley und Ciments Francais scheint mittlerweile die größte Gefahr nach Ansicht vieler Volkswirte vom flächenmäßig größten Land Europas, unserem direkten Nachbarn Frankreich auszugehen. Während Spanien, Griechenland und sogar Italien wenigstens versuchen, Reformen auf den Weg zu bringen, herrscht in Frankreich weiterhin Stillstand. Das Land hat mittlerweile den höchsten Mindestlohn in Europa, was ja bekanntlich wenig hilfreich ist, um Jugendarbeitslosigkeit abzubauen.

    Präsident Hollande will zwar die Reformen von Sarkozy rückgängig machen und das Renteneintrittsalter wieder auf 60 senken. Das wäre dann die fünfte Rentenreform seit 1993. Doch dies ist alles andere als die dringliche Reformierung des Arbeitsmarktes und Staatsapparates. Diese werden wohl erst in Angriff genommen, wenn es wirklich weh tut. Anscheinend ist der Druck in Frankreich noch nicht groß genug, um die gewaltigen Privilegien der Beamten zu kürzen und somit die Staatsausgaben zu senken.

    Doch gab es auch noch nie ein Land, das eine Entschuldung ohne eine Abwertung vollziehen konnte. Das wäre im Falle Griechenlands also dank des Euros eine Premiere. Die Alternative ist ein weiterer Schuldenschnitt, der mit Sicherheit erst nach der Bundestagswahl kommen wird. Aber dieses Mal wird der deutsche Steuerzahler zahlen müssen. Einer der Gründe, warum wir bisher griechische Aktien vermieden haben. Macht es Sinn, dass wir ein Europa mit einem einheitlichen Zinssatz haben? Immerhin sind die europäischen Nationen nicht nur kulturell, sondern auch wirtschaftlich sehr unterschiedlich. Während Francois Hollande der Ansicht ist, die Zinsen wären für Frankreich zu hoch, sagt zur etwa gleichen Zeit Angela Merkel, die Zinsen sind für Deutschland zu niedrig. Was für den kleinen Sparer sicher auch stimmt.

    Aber wie ist das, wenn man auf der Autobahn in die falsche Richtung fährt? Dreht man irgendwann um, oder entscheidet man sich spontan für ein neues Ziel? Ähnlich ist es mit Griechenland oder dem Goldpreis! Wie wir leider gesehen haben, funktioniert Gold als Inflationsschutz leider technisch nur noch sehr bedingt. Es gibt nichts schöneres, als einen nachlassenden Schmerz. Also haben wir uns (vorerst) vom Thema Gold verabschiedet.

    Als antizyklische Investoren sollten Rohstoffe und Versorger interessant werden. Bei ersteren gefallen Bewertungen und konjunkturelle Aussichten bisher noch nicht, wie bei K+S oder Glencore Xstrata. Und bei RWE und EON erscheinen zwar inzwischen alle Risiken eingepreist, doch wo die Gewinne herkommen oder die Lage sich verbessern soll, ist uns zumindest bisher noch nicht ersichtlich.

    Es bleibt abzuwarten, wann die Franzosen die Notwendigkeit von Reformen erkennen und wie lange die EZB weiter die Dose die Straße hinunterkickt bzw. in die Sackgasse fährt, bevor es zu spät zum Wenden ist. Was bleibt übrig? Der Goldpreis leidet unter steigenden Realzinsen in den USA und anhaltend negativem Sentiment. Der Dax wird dennoch wieder einmal mangels Alternativen einen Angriff auf seine Höchststände unternehmen. Der Euro müsste rein theoretisch schwächer tendieren auf Grund der fehlenden Reformen auf der politischen und auf der Bankenseite.

     


    Frank Fischer
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    Frank Fischer, CEO & CIO der Shareholder Value Management AG und in dieser Funktion verantwortlich für den „Frankfurter Aktienfonds für Stiftungen“, schreibt regelmäßig über die internationalen Aktienmärkte. Als überzeugter Value-Investor hat Fischer langjährige Expertise in allen Fragen rund um Fonds, Börse, aber auch das Stiftungswesen. In seinen regelmäßigen Marktkommentaren legt er besonderes Augenmerk auf Behavioral Finance, sowie Investments in Small- und Midcap-Werte.
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    Verfasst von Frank Fischer
    Aktien Europa Die französische Gefahr Endlich ist der Sommer da! Zeit für Gartenprodukte von Gardena oder Weber Grills, die leider nicht börsengelistet sind. Leider hat die Bahn immer noch nicht die neuen ICEs mit Klimaanlagen von Faiveley Transport im Einsatz, die ja schon 2011 …

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