Wochenausblick und frische Investmentideen “nach Bernanke”

Nach einem reinigenden Gewitter muss man erst einmal die Schäden prüfen, Geröll beseitigen und sich an die niedrigeren Temperaturen gewöhnen. Dass die Gewitterfront meteorologisch vergangene Woche am Mittwochabend aufzog war reiner Zufall angesichts der parallelen Notenbanksitzung. Doch jetzt mit einigen Tagen "Luft" merkt man, dass beides nicht so schlimm war. Es ist etwas kühler, sowohl auf der Temperaturseite als auch auf der Seite der zeitweise überhitzten Finanzinvestoren. So katastrophal wie es wirkte ist es aber gar nicht. Die USA wachsen, sie wachsen immerhin so sehr, dass sie nicht mehr soviel Gelddrucken müssen wie zuvor. Und Aktienmärkte nehmen konjunkturell bessere Phasen gewöhnlich vorweg. Deshalb heißt es kurzfristig aufgepasst, charttechnisch ist manches kaputt gegangen. Doch bei 7.700 Punkten gibt es auch schon wieder gute Investmentgelegenheiten, kurzfristig ist spätestens um dieses Niveau herum mit einer Gegenbewegung zu rechnen.

 

Asien schwach – DAX belastet

In Asien korrigieren die Märkte weiter mit Abschlägen bei fast allen Indizes. Am stärksten geht es in China zurück, wo der Shanghai Composite fast fünf Prozent verliert. Hier sorgen hohe Kurzfrist-Zinsen weiterhin für Unruhe. Sie sind zwar von den Höchstständen am Donnerstag weiter gefallen, liegen aber bei rund sechs Prozent noch immer auf einem hohen Niveau. Das könnte das Kreditwachstum künftig weiter abschnüren und vor allem kleinere und mittlere Banken sind von dieser Politik stark betroffen. Der DAX tendiert ebenfalls schwächer und liegt bei rund 7760 Punkten. Nach dem frühen Einbruch bietet sich für Kurzfrist-Anleger Tradingchancen. Bei spätestens 7.700 Punkten können sich Anleger mit einem Knock-out-Bull auf die Käuferseite schlagen. Das Papier mit der WKN CZ77P2 ist daher unser Trading-Tipp des Tages, eignet sich aber bei einem Hebel von 25 nur für mutige Anleger.  Der Basispreis und die Knock-out-Schwelle liegen bei 7473 Punkten.

Heiß her geht es auch bei der Übernahmeschlacht um Kabel Deutschland. Hier hat Vodafone heute sein Angebot auf 87 Euro angehoben. Anleger sollten in dem von uns empfohlenen Knock-out-Bull investiert bleiben. Hier ist möglicherweise noch nicht das Ende der Fahnenstange erreicht. Durch den Kursrückgang gibt es Werte wie SAP, BASF, Siemens und Allianz so günstig wie seit Jahresbeginn nicht mehr. Discount-Optionsscheine, Discounter oder auch Knock-outs mit viel Luft und kleinem Hebel versprechen mittel- bis langfristig gute Renditechancen. Jetzt wäre übrigens die Zeit für all jene Analysten aus der Ecke zu kommen, die vor Wochen bei 8.500 predigten, es gäbe keine Alternative zur Aktie. Das mag sein, aber jetzt sind Aktien fast zehn Prozent günstiger zu haben. 

Aufgrund der gestiegenen Volatilität bieten zahlreiche Produkte auf Einzelwerte auch attraktive Renditechancen. Auf BASF beispielsweise ist das Capped Bonuszertifikat mit der WKN UU3P5A attraktiv und bietet sogar ein Abgeld von drei Euro. Die Laufzeit ist mit einem Jahr überschaubar und die Bonusrendite mit 18 Prozent im Jahr vergleichsweise hoch.

 

Dollar-Stärke

Nicht nur wegen der gestiegenen Unsicherheit in China, sondern auch wegen des angekündigten Politikwechsels der USA zieht es viele Anleger wieder in den US-Dollar. Sie verkaufen weiter ihre Anlagen aus Emerging Markets und ziehen eine US-Anlage vor. Auch gegenüber dem Yen kann der Greenback wieder deutlich steigen und liegt bei fast 99 Yen. Doch auch gegenüber dem Euro oder dem britischen Pfund kennt der US-Dollar nur eine Richtung: nach oben.

 

Wochenausblick

Heute ist der ifo-Geschäftsklimaindex für Juni (10.00 Uhr) von Bedeutung, der leicht stärker als zuletzt im Mai erwartet wird. Später am Abend spricht dann der Fed-Präsident Fisher, der als erstes Fed-Mitglied nach der Fed-Entscheidung eine Rede hält. In dieser Woche werden noch etliche andere Fed-Gouverneure sprechen und einen Einblick in die Notenbankpolitik der USA geben. Am Dienstag werden dann Daten aus den USA über das Verbrauchervertrauen, die Neubauverkäufe sowie den Auftragseingängen langfristiger Güter veröffentlicht. Am Donnerstag und Freitag werden die Arbeitslosenquote und Verbraucherpreise für Deutschland veröffentlicht. In den USA ist am Freitag noch der Einkaufsmanagerindex aus Chicago von Bedeutung. Außerdem werden in dieser Woche noch die finalen BIP-Zahlen der USA, Frankreich und Großbritannien publiziert.