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    Rohstoffe - Edelmetalle  1878  0 Kommentare Bären im Westen, Bullen im Osten

    Die letzten Wochen waren gekennzeichnet durch erneute große Abwärtsbewegungen bei Edelmetallen. Der schockartige Preisrückgang nach der US-Notenbanksitzung wirkte etwas  übertrieben. Merkwürdig erscheinen weiterhin nächtliche Rückgänge des Goldpreises ohne fundamentale Hintergründe. Die physische Nachfrage besonderes aus Asien bleibt dessen ungeachtet weiter stark. In vielen westlichen Medien dagegen macht sich nun extremer Pessimismus breit. Immer wieder wird von einem Ende des Bullenmarktes gesprochen. 
     
     
    Technische Analyse
     
    Betrachtet man einmal die beiden wichtigsten aufwärts gerichteten Langzeittrendlinien dieses Bullenmarktes, dann kann man technisch eigentlich erst dann von einem Ende sprechen, wenn die untere aufsteigende Linie auch unterschritten wird. Dieses habe ich auf der folgenden Langzeitgrafik eingezeichnet.
     
     
    Gold von 2000 -2013 (1 Preisstab = 1 Monat)
     
     
    Zieht man die von Technischen Analysten viel beachteten Fibonacci Korrekturlevel bei Gold zu Rate, dann haben wir bei ca. 1288 eine  nächste wichtige Marke erreicht. Bei der letzten  großen Korrektur von Gold im Jahre 2008 wurde diese jedoch unterschritten (linke Seite der Grafik).
     
     
    Gold (1 Preisstab = 1 Monat) und Fibonacci Zonen
     
     
    Aber damals notierten Aktien- und Rohstoffmärkte gleichermaßen auf extrem hohen Niveaus, während wir heute eher das Gegenteil vorfinden, oder ein komplettes Durcheinander. Dax und Dow Jones in der Nähe von Rekordhöhen, Emerging Markets mit starken Einbrüchen, Gold- und Bergbauminen  auf Depressionsniveau, Anleihemärkte bis vor kurzem auf Rekordständen, Chinas Aktienmärkte seit langem in einem Bärenmarkt.  Ein etwas deutlicheres Bild der tatsächlichen Konjunkturlage in der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt  gibt vielleicht der China Mainland Transportation Index ab. 
     
     
    China Mainland Transportation Index (1 Preisstab = 1 Woche)
     
     
    Der Edelmetall Bullenmarkt der 70 er Jahre zeigt, dass auch in EM Bullenmärkten große Korrekturen stattfinden können. Die größte damalige Korrektur  von Gold betrug 48% und erstreckte sich über ca. 20 Monate. Die jetzige Konsolidierung bei Gold hat bisher 30 Monate gedauert und einen bisherigen Kurseinbruch von ca. 39 % mit sich gebracht.
     
     
    Am Ende der damaligen Korrektur schrieb die Citibank: “Die wirtschaftliche Erholung ist jetzt in den meisten Ländern unterwegs und wird wahrscheinlich auch im nächsten Jahr weitergehen. Gold wird seinen Reiz als Investment verlieren. Mit dem Abklingen der Inflation werden wir einen Goldpreis von 60$ sehen.“ Gut 3 Jahre später notierte der Goldpreis 900 $.
     
     
    Aktuelle Comexanalyse
     
    Banken bauen ihre Shortpositionen aktuell weiter bis auf Maximalstände ab. Dieses ist ein positives Signal, denn alle (Commercials) scheinen nun bald von der einen Seite des Bootes auf die andere zu gewechselt zu haben. 
     
     
    Wie lange dieser Prozess anhalten wird ist im Moment nicht abzusehen, denn wir haben es mit einer Extremsituation zu tun, die in den letzten Jahren in dieser Form nicht aufgetreten ist. Gleichzeitig sinkt die Anzahl offenen Kontrakte auf ein Minimum. Bei Silber bauten die Commercials zuletzt keine weiteren Shortpositionen mehr ab.  
     
     
    Beim den Monatsspreads konnte man zum Ende der Woche etwas Aufwärtsmomentum beim cashpreis durch das Eindecken von kurzfristigen Shortpositionen beobachten.
     
     
    Auch bei den Spekulanten scheint alles nur noch in eine Richtung zu weisen. Hier sehen wir einen Rekordpessimismus. Longpositionen wurden seit Jahresbeginn auf ein Minimum reduziert. Die nächste Grafik erfasst die aktuellen Daten der Commercials und Spekulanten in übersichtlicher Form in einer Langzeitperspektive. Hier sieht man deutlich die nun seit Monaten anhaltenden oben beschriebenen Tendenzen.
     
     
     
    Zusammenfassung
     
    Auch in EM Bullenmärkten können sich größere Korrekturen ereignen. In den 70er Jahren neigten sie sich dann zum Ende entgegen, als der Pessimismus am größten war. Die aktuellen Sentimentfaktoren der  Commercials und Spekulanten waren nie kontroverser. Richtungswechsel nach oben haben immer dann stattgefunden, wenn Commercials Shortpositionen abgebaut haben.





    Johannes Forthmann
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    Der Dipl. Betriebswirt Johannes Forthmann widmet sich seit 2001 der Analyse von Rohstoffen und Aktien. Schwerpunkt der Tätigkeit liegt auf der unabhängigen Finanzmarktanalyse mit besonderen Fokus auf Timingstrategien. Forthmann ist Herausgeber von JF Research (jf-research.com).
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    Verfasst von 2Johannes Forthmann
    Rohstoffe - Edelmetalle Bären im Westen, Bullen im Osten Die letzten Wochen waren durch erneute große Abwärtsbewegungen bei Edelmetallen gekennzeichnet. Merkwürdig erscheinen weiterhin nächtliche Rückgänge des Goldpreises ohne fundamentale Hintergründe. Die physische Nachfrage aus Asien bleibt weiter stark.

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