DAX im freien Fall, Gold prüft 1.280 Dollar
So richtig haben die Märkte die Vorwoche offenbar noch nicht verarbeitet, es schlägt an allen Ecken und Enden weiter ein. Lediglich Daimler, Allianz und Heidelbergcement stellen sich heute gegen den Trend, Lanxess dagegen ist als Top-Verlierer schwach im DAX mit vier Prozent. Die Lufthansa als unser Short-Kandidat seit 16,50 Euro entwickelt sich langsam in die erwartete Richtung. Offenbar dämmert es nun doch einigen Investoren, dass die Kursrally sehr üppig war und das Unternehmen nun erst einmal liefern muss. Im Favoriten- und Defensivdepot haben wir Anpassungen vorgenommen, ein Bonuszertifikat wurde ausgetauscht, ein Inliner war binnen drei Tagen um neun Prozent geklettert - hier haben wir schnelle Gewinne realisiert und weiter die Sicherheit in den Vordergrund gestellt. Die Ausgestaltung der WKN SG36D3 sagt fast alles, genau Daten in unserer Transaktionshistorie. Der Dow wird vorbörslich heute mit 14.670 Zählern gepreist - unser Wall Street Wake Up.
Aus den Emerging Markets haben sich viele Anleger bereits verabschiedet, doch der größte Kursverlust in China seit etwa vier Jahren hat heute früh auch die europäischen und US-Aktienmärkte in Sippenhaft genommen. Auslöser sind die steigenden Zinsen am chinesischen Geldmarkt. Das sorgt aber nicht nur für Verkäufe an den Aktien, sondern auch an den Anleihemärkten. Der Bund-Future verliert mehr als 100 Basispunkt und kommt aktuell an der runden 140er Punktemarke zum Halten. In den USA ziehen die Renditen ebenfalls deutlich an.
Unsicherheit bleibt
Der ifo-Geschäftsklimaindex kann heute früh nur kurzfristig beruhigen. Er fiel wie erwartet aus und hätte in anderen Marktphasen sicher einen ausgleichenden Effekt auf die Kurse gehabt. Im aktuellen Umfeld reicht das nicht, zu stark sind die Sorgen um eine Kreditklemme in China. Chinas Zentralbank hat die Banken ermahnt, die Liquidität besser zu kontrollieren. Schwer wiegt heute auch die Reduzierung der Wachstumserwartungen für China durch Goldman Sachs. In diesem Jahr rechnet die Bank nur noch mit 7,4 statt 7,8 Prozent und im nächsten Jahr sind es dann 7,7 Prozent nach zuvor angenommenen 8,4 Prozent. Damit setzt sich der Trend zu einem Ausverkauf bei den Emerging Market-Aktien weiter fort. Der DAX fällt unter die 7.700 Punktemarke, weitere Wirtschaftsdaten werden heute nicht veröffentlicht.
Gold-Pessimismus
Das waren aber nicht alle Herabstufungen der Bank heute. Goldman Sachs hat ebenfalls ihr Kursziel für den Goldpreis gesenkt. In diesem Jahr wird ein Preis von 1.300 USD je Feinunze erwartet und in 2014 sind es dann 1.050 USD. Das ist eine Reduktion zur vorherigen Prognose von fast zehn beziehungsweise 17 Prozent. Außerdem beeilen sich andere Institute ihre Prognosen ebenfalls zu reduzieren. UBS etwa, die ihre Silber-Vorhersage für dieses und das nächste Jahr deutlich um rund 30 Prozent gesenkt hat. Dennoch bleiben die Rohstoffe aktuell im Vergleich zu den Aktienmärkten vergleichsweise stabil. Der Dollar legte heute früh kräftig zu, kann aber sein Anfangsmomentum nicht nutzen und verharrt gegen Euro und Yen weitestgehend.
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Apple heruntergestuft
Auch bei den Einzel-Aktien gab es eine prominente Analystenherabstufung. Der Broker Jefferies hat sein Kursziel für die Apple-Aktie von 420 auf 405 USD nach unten angepasst. Man erwartet schwächere iPhone-Umsätze und Probleme bei der Gewinnmarge. Die Aktie notiert vorbörslich mehr als ein Prozent im Minus. Facebook verliert ebenfalls deutlich, weil das Unternehmen ein Datenproblem gemeldet hatte. Auch Boeing gibt vorbörslich ab, nachdem schon wieder Probleme beim Dreamliner aufgetreten sind. Ein solcher Flugzeugtyp musste notlanden. Die Volatilität nimmt deutlich zu Der VDAX-New liegt bereits bei 25 Prozent und ist ein Spiegelbild der aktuellen Nervosität. Die US-Anleihen steigen im 10-Jahresbereich auf 2,64 Prozent, ein deutlicher Renditeanstieg allein heute.
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