Repsol lehnt Entschädigungsangebot von Argentinien ab
MADRID (dpa-AFX) - Die Auseinandersetzung zwischen dem spanischen Ölkonzern Repsol und dem argentinischen Staat geht weiter. Der Verwaltungsrat des Unternehmens habe ein Entschädigungsangebot im Wert von knapp 5 Milliarden Dollar abgelehnt, teilten die Spanier am Donnerstag in Madrid mit. Der Vorschlag gleiche die Verluste von Repsol nicht aus. Argentinien hatte die Konzerntochter YPF im vergangenen Jahr größtenteils verstaatlicht, an der Repsol zuvor 51 Prozent hielt. Präsidentin Cristina Fernandez hatte dem Unternehmen vorgeworfen, nicht genug zu investieren.
Bislang fordert Repsol 10,5 Milliarden US-Dollar (8 Mrd Euro) Entschädigung. In den vergangenen Tagen hatten Presseberichten zufolge Repsol-Großaktionäre den Konzern zum Einlenken bewegen wollen. Die spanische Finanzgruppe La Caixa und der mexikanische Ölkonzern Pemex halten zusammen mehr als 20 Prozent an Repsol und wollten Repsol-Chef Antonio Brufau demnach von dem Angebot überzeugen.
Das Angebot an Repsol enthält einen 47-prozentigen Anteil an einem Joint Venture, das an dem bedeutenden Schiefergasfeld Vaca Muerta beteiligt wäre. YPF hätte in dem Gemeinschaftsunternehmen mit 51 Prozent das Sagen, Pemex wäre mit 2 Prozent an Bord. Nach Angaben Argentiniens wäre der Anteil rund 3,5 Milliarden Dollar wert, zusätzlich sollte Repsol einen Finanzspritze von 1,5 Milliarden Dollar erhalten.
Nach Angaben der US-Energieinformationsagentur EIA beherbergt Argentinien die weltweit zweitgrößten Vorkommen an Schiefergas und die viertgrößten Reserven an Ölschiefer. Ölschiefer kann zu erdölähnlichen Treibstoffen und Gas weiterverarbeitet werden./men/fn/enl