Britisches Pfund (GBP/USD) – It’s Time to say goodbye!

Der Britische Aktienmarkt konnte im Mai nochmals spürbar anziehen und das Niveau aus dem Jahre 2007 direkt testen. Für neue Allzeithochs fehlten zwischenzeitlich nur noch 1,1 %. So schlecht steht es doch offensichtlich gar nicht um Großbritannien. Auch wenn es der FTSE-100 im ersten Anlauf nicht geschafft hat, die alten Hochs nachhaltig herauszunehmen. Wo liegt also das Problem?

Das Problem ist das Britische Pfund, das zum britischen Aktienmarkt schon seit über zwei Jahren kontinuierlich zurückfällt und dem FTSE-100 - wie 2003 bis 2007 - nicht mehr folgen kann. Eine solche Divergenz gab es zuletzt 1999/2000. Damals kündigte die Pfund-Schwäche schon Monate zuvor das Ende der damaligen Hausse an. Heute wird es nicht anders sein. Die aufgebaute Divergenz wird sich entladen müssen. Ein erstes keiner Vorgeschmack darauf, was noch kommen wird, war der 12 %-ige Einbruch des FTSE-100 seit dem Mai-Hoch. Und auch das Pfund sieht charttechnisch, gelinde gesagt, bescheiden aus.

Zwar sahen wir hier von Mitte März bis Mitte Juni eine 6%-ige Erholung von knapp 1,48 auf 1,5750 USD. Doch die Kursstruktur dieser Bewegung zeigt mir, dass wir es hier lediglich mit einer klassischen ABC-Korrektur im Abwärtstrend zu tun haben, die preislich fast das 61,8%-ige Korrekur-Retracement erreicht hat und zeitlich nahezu 1,382 mal so lange dauerte wie der Abriss im Rahmen der Welle 1 von 1,64 auf 1,48 USD.

Ich hatte diese Gegenbewegung im Rahmen meiner letzten Analyse "GBP/USD - Pfund-Crash vorerst gestoppt" (20. März 2013) etwas unterschätzt. Statt der genannten 1,54 USD wurden es bis zuletzt eben sogar 1,5751 USD. Das tut aber dem korrektiven Muster der Gegenbewegung keinen Abbruch. An meiner grundsätzlichen Einschätzung, die ich schon seit gut einem Jahr veröffentliche, hat sich dadurch nichts geändert.

Das britische Pfund stufe ich auch heute als Crash-Kandidaten ein. Die Kurse sind hier im März aus der 4-jährigen Seitwärtsbewegung nach unten ausgebrochen. Die entsprechende Welle B in Gestalt eines sich zusammenziehendes Dreiecks wurde damit mit dem Jahreshoch bei knapp 1,64 USD beendet. Seitdem läuft die Abwärtswelle C mit übergeordnetem Kursziel von ca. 1,00 bis 0,87 USD.

Der jüngste Abriss seit dem Juni-Hoch und auch die Verlust-Phase von Januar bis März waren in meinen Augen erst ein kleiner Vorgeschmack auf das, was hier noch kommen wird. Nachdem bei 1,5751 USD Teilwelle 2 der C beendet wurde, läuft jetzt die Hauptantriebswelle der C: die Welle 3. Diese wird dafür sorgen, dass der Sommer 2013 ein ganz besonderer werden wird. Ich erwarte ab jetzt keine großartigen Gegenbewegungen mehr. Vielmehr sollten sich alle diejenigen, die irgendetwas mit dem Britischen Pfund zu tun haben, auf schnelle Abwärtsbewegungen in der Größenordnung von 5 bis 10 % einstellen. Pro Woche wohlgemerkt!

Das A und O hierbei ist jetzt natürlich das Juni-Hoch mit 1,5751 USD. Dieses sollte für dieses Szenario nun ganz klar nicht mehr überschritten werden. Zumindest kurzfristig könnte sich der Bereich um 1,50 USD und natürlich auch das bisherige Jahrestief stützend auswirken. Doch sobald diese Marken wegbrechen, geht es schnell eine Etage tiefer. Das nächste Kursziel lautet dann 1,42 und 1,35 USD.

Das klingt alles noch etwas nach Panikmache, Weltuntergangsstimmung und Wichtigtuerei. Doch historisch betrachtet, neigt das britische Pfund alle paar Jahre zu crash-artigen Bewegungen. Von daher soll niemand denken heute wäre alles anders und heute könne das nicht mehr passieren.

Wie so oft laufen die Charts der fundamentalen Entwicklung auch dieses Mal voraus. Was der Auslöser für einen derartigen Pfund-Absturz sein könnte, weiß ich nicht. In ein paar Wochen sind wir aber sicher schlauer. Die Charts deuten an, dass hier so richtig 'was im Busch ist ...

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Viele Grüße,

Ihr Robert Schröder

www.Elliott-Waves.com