Legacy-Projekt
K+S will in Kanada ohne Kapitalerhöhung auskommen
Der Düngemittel- und Salzkonzern K+S braucht keine Kapitalerhöhung, um in Kanada zu expandieren. „Wir sehen aus heutiger Sicht keine
Veranlassung und Notwendigkeit für eine Kapitalerhöhung, um das Legacy-Projekt zu finanzieren“, sagte Vorstandschef Norbert Steiner im Gespräch mit dem „Wall Street Journal Deutschland“. Steiner
trat damit Befürchtungen entgegen, die Nordhessen werden wegen der massiven Kostensteigerungen bei dem „Legacy“ genannte Kaliwerk in Kanada am Ende doch noch frisches Geld vom Kapitalmarkt
brauchen. Erstmals erläuterte Steiner, wie K+S das Projekt mit eigenen Mitteln, Krediten oder eventuell mit einer neuen Unternehmensanleihe finanzieren will.
„Derzeit haben wir eine bis 2015 laufende Kreditlinie in Höhe von 800 Millionen Euro, die wir bisher nicht in Anspruch genommen haben.“ Hier könne K+S „aufgrund des günstigen Zinsniveaus“
auch noch umschulden oder die Laufzeit verlängern, so Steiner. Sollten diese Kreditlinien nicht ausreichen, werde K+S prüfen, ob eine weitere Fremdkapitalmaßnahme wie etwa ein Bond oder ein
Schuldscheindarlehen nötig wären. Auch weitere bilaterale Kreditlinien wollte der Manager nicht ausschließen.
Im April hatte K+S überraschend angekündigt, dass der Aufbau des neuen Kaliwerks in der kanadischen Provinz Saskatchewan 4,1 Milliarden kanadische Dollar (rund 3 Milliarden Euro) statt der zunächst
veranschlagten 3,25 Milliarden verschlingen wird. Die K+S-Aktie war daraufhin kräftig ins Rutschen gekommen. Das Projekt sei nach wie vor wirtschaftlich attraktiv, so Steiner gegenüber dem
„Wall Street Journal Deutschland“. Es erfülle die Renditeanforderungen des Konzerns, eine Prämie von 15 Prozent auf die Kapitalkosten vor Steuern zu verdienen.
Weitere Kostensteigerungen beim Projekt in Saskatchewan schloss er aus. „Wir haben uns in die Hand versprochen, dass das Vorhaben jetzt nicht mehr teurer wird“, sagte er weiter. „Uns allen
ist klar, dass wir mit dem jetzt beschlossenen Budget zurechtkommen müssen.“ Einen Sicherheitspuffer hat K+S aber bereits eingebaut: In der neuen Investitionsplanung seien bereits einige hundert
Millionen Euro für „unvorhersehbare Ereignisse“ enthalten.
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