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    Devisen, Dax, Indizes, EURUSD, Rohstoffe  1930  0 Kommentare Der Marktflüsterer Draghi hat gesprochen – EUR/USD im Abwärtssog

    Aktien: Der Marktflüsterer Draghi hat gesprochen – EUR/USD im Abwärtssog

    Am Donnerstag war von einer Krise an Europas Börsen keine Spur mehr. Die Anleger reagierten geradezu euphorisch auf die Nachricht, dass die EZB langfristig auf eine lockere Geldpolitik setzen wird und trieben den Dax am Nachmittag kurzfristig sogar über die Marke von 8.000 Punkten. Ähnlich gut sah es bei anderen europäischen Leitindizes aus. Der EuroStoxx50 konnte um +2,88% auf 2.644 Stellen zulegen. Der IBEX 35 verbuchte ein Plus von +3,07%. In Lissabon gelang dem PSI20 sogar ein Sprung von +3,6% nach oben. Die EZB versucht mit ihrer Politik die Märkte zu beruhigen. Draghi scheint aus den Fehlern Bernankes gelernt zu haben und wählt seine Worte mit mehr bedacht als sein US-amerikanischer Amtskollege. Draghi verkündete in seiner Rede: „Die Zinsen werden für eine längere Zeit auf dem gegenwärtigen Niveau oder darunter liegen”. Interessant ist hierbei die Formulierung „ eine längere Zeit“. Die US Notenbank hatte mit ihrer Ankündigung der endlichen Geldpolitik Panik an den Märkten verursacht. „Eine längere Zeit“ ist zwar kein konkreter Zeitraum, wirkt aber wesentlich beruhigender auf viele Marktteilnehmer als ein konkretes Ausstiegsdatum. Psychologisch gesehen haben wir es hier mit einem „Framing Effect“ zu tun. Draghis Aussagen könnten inhaltlich identisch mit denen der Fed sein und „eine längere Zeit“ könnte sich auch nur bis Ende nächsten Jahres erstrecken, aber das gewählte Framing wirkt wesentlich beruhigender und vertrauenserweckender auf die Marktteilnehmer ein.

    Der DAX konnte +2,11% auf 7.994,31 zulegen. Der einen Tag zuvor ausgebildete “Hammer” ist also zusammen mit der 200-Tage-Linie bestätigt worden, was als äußerst bullishes Zeichen zu werten ist. Die Formation lässt sich zudem als “Island-Reversal” identifizieren und stellt eine starke Umkehrbewegung dar. Nun kann es der DAX wieder mit der psychologisch wichtigen 8.000 Punkte Marke aufnehmen. Bei Überschreiten der Marke von 8.040 Punkten würde der DAX sogar einen Doppelboden bestätigen. Nächste Zielmarken auf der Oberseite liegen bei 8.038, 8.100 und der oberen Begrenzung des Korrekturkanals. Auf der Unterseite liegen die nächsten Supportbereiche bei 7.950 und 7.876 Punkten. Das Indikatorenbild widerspricht sich derzeit. Der trendfolgende MACD ist immer noch bearish positioniert und bestätigt den intakten Abwärtstrend. Der Stochastic Oszillator hat ein frisches Kaufsignal generiert, welches durch die bullishe Tageskerze am Donnerstag ausgelöst wurde (siehe Chart des Tages). Im MDAX liegt indikatorentechnisch genau die gegenteilige Situation vor. Der trendfolgende MACD hat ein erstes Kaufsignal geliefert. Der Stochastic Oszillator weist jedoch noch ein gültiges Verkaufssignal auf. Bei genauerer Betrachtung wird beim Stochastic Oszillator sogar eine bearishe Divergenz ersichtlich, die zur Vorsicht mahnen sollte.

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    Florian Eberhard
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    Florian Eberhard war bis September 2013 Research Analyst bei Alpari DE und in dieser Funktion als Gastautor tätig.
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    Verfasst von 2Florian Eberhard
    Devisen, Dax, Indizes, EURUSD, Rohstoffe Der Marktflüsterer Draghi hat gesprochen – EUR/USD im Abwärtssog Draghi verkündete in seiner Rede: „Die Zinsen werden für eine längere Zeit auf dem gegenwärtigen Niveau oder darunter liegen”. Interessant ist hierbei die Formulierung „ eine längere Zeit“.