Siemens und Osram – Kurseinbruch programmiert
So wird das also am Montag früh vor sich gehen: Siemens verliert zum Handelsstart drei Prozent an Kurswert, die Osram-Aktie wird einen ersten Kurs bei rund 30 Euro sehen. Dann drücken Indexfonds auf den Verkaufsbutton, denn sie wollen die 31-DAX-Aktie vom Montag nicht in ihren Beständen sehen. Also weg damit! Der Kurswert bei Osram von erwarteten rund drei Milliarden Euro wird sich demnach schnell reduzieren. Soweit die Theorie. Dumm nur, dass Finanzmärkte nicht immer nur nach der Theorie funktionieren, dann wäre nämlich vieles besser zu prognostizieren. Es spielt auch eine Rolle, ob Fonds möglicherweise die Siemens-Aktie einen Tag parken, am Freitag also ausgestiegen sind und am Dienstag, nach Osram, womöglich wieder einsteigen. Dann haben sie den Kurs schon vorher gedrückt. Dazu stellt sich die Frage was man Osram zutraut. Wir haben dies in zwei Beiträgen analysiert. Denn auch Lanxess war seinerzeit die ungeliebte Tochter, am Ende war der Spin-Off aber ein Beifreiungsschlag für Bayer und Lanxess. Die Kurse schnellten in den Folgejahren in die Höhe.
Hohe Schwankungsbreite zu erwarten
Welche Auswirkungen und Chancen ergeben sich eigentlich für Käufer von Hebel- und Anlageprodukten? Aufpassen sollte man in jedem Fall, wenn man mit sehr engen Knock-out-Barrieren agiert oder Bonuspapiere mit sehr naher Barriere wählt. Denn im Falle Lanxess war der Spin-Off mit hohen Volatilitäten bei Bayer und Lanxess verbunden, dies könnte am Montag die Siemens-Aktie auch wild hin und her schießen. Ein unglückliches Ausstoppen wäre also sehr schade, da greift man besser zu Optionsscheinen oder zu Knock-outs mit tiefer K.o.-Schwelle und moderatem Hebel. Wer also kurzfristig eine Korrektur in den beiden Aktien erwartet, kann sich mit einem kurzfristigen Siemens-Put-Optionsschein positionieren. Der Schein mit der WKN CT8CHW läuft bis November 2013 und hat einen Basispreis bei 80 Euro. Der Hebel liegt bei knapp zehn und der Break-even liegt etwas über 75 Euro. Anleger können nach einem ausreichenden Abwärtsimpuls das Papier auch vor Verfall veräußern. Eine Alternative ist das Knock-out-Bear-Papier mit der WKN NG0D0L, das einen Hebel bei drei hat. Die Knock-out-Schwelle ist mit etwas über 30 Prozent weit genug vom aktuellen Kurse entfernt, so dass sich dieses Papier auch für eine mittelfristigen Haltedauer eignet.
Mit Long-Papieren wappnen
Wer aber an eine Erfolgsstory á la Bayer und Lanxess erwartet, kann sich auf die Lauer legen und warten bis sich der Rauch nach dem ersten Handelstag gelegt hat. Daher legen wir Ihnen die zwei Analysen zu Siemens und Osram hiermit noch mal ans Herz. Osram ist ein heißer Kandidat für den MDAX. Für mittelfristige Optimisten ist ein leicht gehebelter Call eine interessante Investitionsmöglichkeit. Der Volatilitätseinfluss ist bei diesen Papieren geringer als bei hochhebeligen Calls und der moderate Hebel erlaubt auch die Überwindung von Durststrecken während der Laufzeit. Der Schein mit der WKN UU5MUQ hat eine Laufzeit bis März 2013 und einen Basispreis von 70 Euro. Der Hebel ist mit 5,7 moderat und der Break-even liegt bei knapp 80 Euro. Eine Alternative ist auch hier ein Knock-out-Papier mit moderatem Hebel. Der K.o.-Bull mit der WKN HV7WD7 hat einen Hebel von 4,3 und eignet sich wegen der tiefen K.o.-Schwelle von rund 60 Euro auch für einen mittelfristigen Anlagehorizont.