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    EUR/USD  2182  0 Kommentare Euro-Krise noch lange nicht vorbei – US-Dollar weiter mit Potenzial

    Es ist keine Überraschung, dass Deutschlands Exporte vor allem in die Eurozone im Mai einen erneuten Schwächeanfall erlitten. Der Rückgang von 2,4 Prozent im Vergleich zum Vormonat war das größte Minus seit dreieinhalb Jahren, im Zwölfmonatsvergleich exportierte Deutschland sogar fast fünf Prozent weniger in alle Welt, 10 Prozent betrug das Minus bei Ausfuhren in die Eurozone. Das Ziel des Außenhandelsverbands von einem Plus von drei Prozent für das Gesamtjahr darf beim jetzigen Stand nach fünf Monaten mit minus 0,3 Prozent sehr stark angezweifelt werden.

     

    Woher soll eine wieder steigende Nachfrage vor allen in den südeuropäischen Krisenländern der Eurozone im zweiten Halbjahr kommen? Die Wirtschaft der gesamten Eurozone befindet sich nunmehr schon seit fast zwei Jahren in der Rezession, Arbeitslosenquoten jenseits der Zwanzig-Prozent-Marke in Griechenland und Spanien und zumindest mit 18 Prozent nahe dieser Marke in Portugal sind ein eindeutiges Signal dafür, dass die Krise in der Eurozone noch lange nicht vorbei ist. Auch die Aussage, sie wäre in den vergangenen Wochen wieder aufgeflammt, ist schlichtweg falsch. Sie war nie weg. Selbst wenn man sich allein auf die Schuldenkrise konzentriert, ist noch keine Trendwende erkennbar. Griechenlands Schulden werden bis zum Jahresende wohl auf fast 180 Prozent der Wirtschaftsleistung steigen, in Portugal und Italien geht man von fast 130 Prozent in diesem Jahr aus. Schon wird wieder fleißig über mögliche weitere Schuldenschnitte, aber auch deren Risiken für die gesamte Eurozone diskutiert. Weil die Folgen neuer Maßnahmen in diese Richtung noch kein Politiker wirklich abschätzen kann und das Thema auf der Popularitätsskala sehr weit hinten rangiert, traut man sich gerade in Deutschland, dem Wortführer in dieser Debatte, vor einer Bundestagswahl an dieses heiße Eisen nicht heran.

    Gefährliche Spirale aus hohen Zinsen und niedrigen Wachstumsraten

    Spätestens im Oktober nach der Wahl wird man sich in Berlin und Brüssel vor allem für Griechenland mit der Frage eines erneuten Schuldenschnitts wieder beschäftigen müssen. Zwar sind tatsächlich durch die rigiden Einschnitte in den vergangenen Monaten nicht nur in Griechenland Fortschritte zu verzeichnen, aber gerade diese Sparmaßnahmen verhindern das nötige Wirtschaftswachstum, um die immer noch sehr hohen Schuldenberge dieser Länder abzutragen. Auch fehlte es an der nötigen Konsequenz in der Reformpolitik, wie die Troika aus EU, EZB und IWF Griechenland jetzt bescheinigte und deshalb die nächsten Milliarden nur scheibchenweise auszahlen will. In Spanien und Italien war noch keine solche Troika gefordert. Ich bin mir ziemlich sicher, hätte es sie gegeben, wären in diesen beiden Ländern noch größere Mängel in der Spar- und Reformpolitik zu rügen gewesen. Bleiben die Renditen der langfristigen Staatsanleihen für diese beiden Länder weiter auf dem aktuellen hohen Niveau, werden sie nicht umhinkommen, sich dem Diktat der EZB zu beugen, damit diese durch ihre künstliche Nachfrage auf dem Anleihemarkt innerhalb des OMT-Programms die Zinsen drückt.

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    Torsten Gellert
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    Torsten Gellert ist seit Januar 2015 Head of Germany/Austria bei CMC Markets. Schon von 2007 bis 2009 war er mitverantwortlich für die Geschäfte im deutschsprachigen Raum und etablierte in dieser Zeit CMC Markets als größten Anbieter von CFDs und Forex in Deutschland. Der studierte Diplom-Mathematiker startete seine berufliche Karriere 1997 bei der Allianz Versicherung. Nach zehn Jahren in der Versicherungsbranche wechselte er 2007 zu CMC Markets Deutschland in die Geschäftsleitung. 2010 zog es ihn in seine Heimatstadt zurück und er baute das Deutschland-Geschäft des internationalen Brokers FXCM auf.
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    Verfasst von 2Torsten Gellert
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