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    FFRweekly briefing  1955  0 Kommentare "Niemand versteht den Goldpreis"

    Regelmäßig zu Wochenbeginn informiert FundResearch über die aktuellen Markteinschätzungen und –ausblicke.

    Aktien: Gewinnmitnahmen nach tagelangen DAX-Gewinnen
    Tagelang nacheinander ein Plus an den Aktienmärkten - da werden werden Gewinnmitnahmen wahrscheinlicher, zumal viele gute Nachrichten in den Preisen stecken. Das Zitat von Nader Naeimi, von AMP Capital Investors aus Sydney, vom Freitag, ist typisch: "Futures falling shows, there’s some fast money taking profit and closing positions ahead of the weekend elections." Der Analyst spielt damit auf die Oberhauswahlen in Japan an, bei der ein Sieg der Regierungskoalition erwartet wird. Etwas langfristiger das Votum von 256 Analysten und institutionellen Investoren, laut dem Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) in Mannheim. Sie wurden im Juli zu ihren Erwartungen für den Aktienmarkt gefragt. Interessant: Im Vergleich zum Juni sind diese signifikant gestiegen. Aktuell gehen 61,7 Prozent der Befragten von steigenden Kursen aus. Noch interessanter ist ein Blick auf die Gründe für den relativen Optimismus: Es überwiegen klar die geldpolitischen Impulse - also die erneuten Versicherungen der EZB und der FED, zunächst weiter billiges Geld zur Verfügung zu stellen.

    Zinsen: USA eher rauf, Europa seitwärts bis fallend
    Beim "billigen Geld" wird es in den USA und Europa wohl unterschiedliche Exit-Zeitpunkte geben: EZB-Chef Draghi hat sich kürzlich nochmals klar geäußert: Er möchte noch auf längere Sicht die Leitzinsen auf oder sogar unter dem aktuellen Niveau von 0,50 Prozent belassen. Draghi macht sich große Sorgen um die Kreditversorgung der Wirtschaft in den Krisenländern, er sieht die ökonomischen Daten in vielen Ländern auf einem besorgniserregend schwachen Niveau. "Damit wird deutlich, dass sich Euroland an einem ganz anderen Punkt im Zyklus befindet als die USA", sagt Robert Haselsteiner Gründer des Immobilienfinanzierers Interhyp, der im übrigen den Fall des Euro erwartet. Jenseits des Atlantiks habe die Notenbank zuletzt von einem Ende der Kreditversorgung zu Nullzinsen gesprochen. Investoren, die Haselsteiners Analyse folgen, müssten konsequenterweise auf einen, im Vergleich zum EUR steigenden Dollar setzen - sofern ihre Inflationserwartungen in den USA diejenigen für Europa nicht übertreffen.

    Gold: Goldproduzenten hedgen Preis wieder
    Vergangene Woche kam es zu einer Anhörung im US-Kongress. Erschienen war FED-Chef Ben Bernanke, der republikanische Abgeordnete Ron Paul fragte zum Goldpreis. Bernankes Antwort im Original:"Niemand versteht den Goldpreis so richtig". Das sagt alles. Eine Meldung vom Futures-Markt am späten Freitag lässt dennoch aufhorchen: Nachdem der Goldpreis stark gefallen ist, möchten nun einige Goldminen den Goldpreis wieder am Terminmarkt absichern. „Wieder“ deshalb, weil das lange Zeit bei vielen Minen gängige Praxis war. Allerdings hat ihnen das Milliardenverluste beschert, weil sie seit der Jahrtausendwende immer gegen den steigenden Goldpreis gehedgt waren und somit nur eingeschränkt bzw. verzögert am steigenden Goldpreis partizipierten. "Ob jetzt, nach dem starken Preisverfall (von ca. 1.800 auf aktuell 1.285 USD, die Red.), der richtige Moment ist, den Goldpreis nach unten abzusichern, ist die Frage", so ein vorlauter Kommentar in einem einschlägigen Blog.

    (DIF)





    Dieter Fischer
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    Dieter Fischer ist Dipl.-Journalist und Volkswirt. Er ist Geschäftsführer der €uro Advisor Services GmbH und betreut die Top-Themen des Onlineportals www.fundresearch.de. Weitere Stationen seiner Laufbahn waren Redakteurs- und Führungspositionen bei Börse-Online, €uro, €uro am Sonntag sowie dem Finanzen-Verlag.  
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    Verfasst von 2Dieter Fischer
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