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Für die Fed ist Reden Silber und Schweigen Gold

Aktien: Die Fed schweigt, Comedy fürs BIP und banges Warten auf den September

Die jüngsten Wirtschaftsdaten der USA sahen sehr vielversprechend aus. Die US-Wirtschaft wächst um +1,7% im zweiten Quartal und übertrifft die Erwartungen der Analysten deutlich. Auf dem Arbeitsmarkt konnten nach dem ADP-Arbeitsmarktbericht 200.000 neue Stellen geschaffen werden. Obwohl die Zahlen ja eigentlich sehr positiv sind, waren die Anleger im Hinblick auf die anstehende Fed-Sitzung beunruhigt. Würde ein Ende der lockeren Geldpolitik bei derart guten Zahlen schneller als gedacht kommen? Bernanke aber schwieg sich aus. Es gab keine neuen Hinweise auf die Dauer der Geldpolitik oder in Bezug auf die historisch niedrigen Leitzinsen der USA. Die Rate bleibt also so lange im Bereich von 0 bis 0,25%, bis die Arbeitslosenquote unter 6,5% gefallen ist. Einige Analysten vermuten angesichts der positiven BIP- und Arbeitsmarktdaten, dass diese Quote bereits im September erreicht werden könne. Einen kleinen faden Beigeschmack hat die Sache allerdings. Das BIP im Q2 wurde mittels eines neuen statistischen Verfahrens entwickelt, welches einmalige Sondereffekte von 400 Milliarden Dollar für die Größe der Gesamtwirtschaft verursachte. Zukünftig werden Ausgaben für Forschung & Entwicklung sowie künstlerische Produkte von Dauer mit in das BIP einbezogen. Dazu zählen dann zum Beispiel auch so kuriose Dinge wie US- Comedy-Serien, die in mehrere Länder verkauft werden. Die Anleger müssen sich im Klaren darüber sein, dass das Dilemma der Finanzkrise aus 2008 noch nicht gelöst ist. Sollte eine Gesundung der Wirtschaft eintreten, werden die Anleihekäufe eingestellt und eine stützende Säule fällt für die Märkte weg. Bei einer Verschlechterung oder Stagnation der Lage, laufen die Notenpressen weiterhin auf Hochtouren und pumpen weiterhin Geld in die vermutlich größte Spekulationsblase der Finanzgeschichte.

Der Dax schloss bei 8.275,97 Zählern mit einem Plus von +0,06% nahezu unverändert. Nach dem kurzfristigen Überschreiten der Marke von 8.400 Punkten, konsolidiert der Index unterhalb dieser Schwelle in einer bullishen Korrekturflagge. Der Aufwärtsimpuls dürfte aber immer noch als intakt einzustufen sein. Das theoretische Kurspotential, welches sich aus dieser Flagge ableiten ließe, liegt bei 759,5 Punkten. Auf der Oberseite sind die nächsten Anlaufpunkte 8.400 und 8.435 Zähler, bevor das Jahreshoch bei 8.531 Punkten angesteuert werden kann. Um das bullishe Szenario nicht zu gefährden, sollte der Dax möglichst schnell diese Flaggenkonstellation nach oben verlassen und eine längere Konsolidierung unter der Marke von 8.400 Punkten vermeiden. Auf der Unterseite bietet die Marke von 8.200 Punkten eine Unterstützung für einen erneuten Anlauf über 8.400 Punkte. Die Indikatoren lassen keine klare Präferenz erkennen. Der trendfolgende MACD signalisiert weiterhin einen intakten Aufwärtstrend, neigt sich aber schon stark zur Signallinie. Der Stochastic Oszillator hat nach dem gestrigen Kursanstieg durch die positiven US Zahlen ein frisches Kaufsignal generiert. Der französische CAC 40 hat sich nach den positiven Vorgaben ebenfalls wieder an den Horizontalwiderstand bei 4.000 Punkten heranpirschen können. Der MACD zeigt immer noch einen intakten Aufwärtstrend an, nachdem der Index einen Doppelboden und einen Fehlausbruch auf der Unterseite ausgebildet hatte. Der Stochastic Oszillator ist nun wieder positiv ausgerichtet. Der Oszillator hat jedoch eine starke negative Divergenz ausgebildet, die zur Vorsicht mahnen sollte. Bei einem Sprung über die 4.000 Punkte-Schwelle liegt die nächste Zielmarke beim Jahreshoch im Bereich von 4.072,24 Punkten. Anschließend könnte sogar das Februar und Maihoch 2011 bei 4.137 und 4.174 Punkten angesteuert werden. (Siehe Chart des Tages).