Griechenland-Haircut
Grünen-Chef Trittin offen für weiteren Griechenland-Schuldenschnitt
In der Debatte um einen weiteren Schuldenschnitt für Griechenland lässt Grünen-Spitzenkandidat Jürgen Trittin die Tür offen. In einem Interview mit dem „Wall Street
Journal Deutschland“ stellte sich Trittin in dieser Frage demonstrativ hinter die Position des Internationalen Währungsfonds: „Man muss das Wachstum stärken, und mehr Wachstum zu haben, bedeutet
stärkere Investitionen in diese Länder.“
Der Grünen-Fraktionschef kündigte an: Eine rot-grüne Regierung würde nach der Wahl dafür sorgen, „dass wir uns von einer reinen Politik der Kürzung von Staatsausgaben verabschieden und zurückgehen
zu einer Revitalisierung der Wirtschaften der Krisenstaaten im Süden“.
Damit positioniert sich Trittin gegen die Krisenpolitik von Bundeskanzlerin Angela Merkel. Er grenzte sich aber auch von SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück ab, der erst Anfang der Woche vor einem
Schuldenschnitt für Athen gewarnt hat.
Trittin zeigte sich offen für einen solchen „Haircut“, wenn auch nicht sofort. „Am Ende mag dies sein“, sagte er im WSJ-Interview. „Aber der erste Schritt ist, die Investitionen zu stärken.“ Der
Grünen-Politiker wird für den Fall eines rot-grünen Wahlsieges als Finanzminister gehandelt.