ROUNDUP
Brenntag verdient wegen Rückstellungen für Kartellstrafe weniger
MÜLHEIM/RUHR (dpa-AFX) - Der Chemikalienhändler Brenntag hat im zweiten Quartal 2013 vor allem wegen Rückstellungen für eine Kartellstrafe in Frankreich weniger verdient als ein Jahr zuvor. Aber auch die Geschäfte in Lateinamerika liefen schlechter. 'Wir sehen keine bedeutende Verbesserung im makroökonomischen Umfeld', sagte Unternehmenschef Steven Holland am Mittwoch laut Mitteilung. Brenntag erwarte nun ein verlangsamtes Wachstum.
Brenntag-Aktien gaben zum Handelsstart um mehr als Prozent nach. Der Chemikalienhändler habe mit seinem Bericht zum zweiten Quartal 2013 enttäuscht, sagten Börsianer. Ein Händler verwies zudem auf die Erwartung einer weniger dynamischen Entwicklung im zweiten Halbjahr. Dies hinterlasse ein klar negatives Bild.
Den Ausblick für das laufende Jahr konkretisierte die im MDax notierte Gesellschaft. Demnach peilt Brenntag ein operatives Ergebnis vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen (EBITDA) und Einmaleffekten zwischen 710 Millionen und 735 Millionen Euro. 2012 hatte das operative EBITDA knapp 707 Millionen Euro betragen. Zuvor war nur von einer Steigerung die Rede.
Im zweiten Quartal ging das operative EBITDA um 8,3 Prozent auf 169,1 Millionen Euro zurück. Dabei belasteten Rückstellung für eine Kartellstrafe In Frankreich das Ergebnis mit rund 17 Millionen Euro. Bereinigt um diesen Sondereffekt hätte das operative Ergebnis bei 185,9 Millionen Euro gelegen, nach 184,5 Millionen Euro im Vorjahr. Unter dem Strich blieb im zweiten Quartal ein für die Aktionäre anrechenbarer Gewinn von 68,7 Millionen Euro. Das waren rund 15 Prozent weniger als im Vorjahr.
Lesen Sie auch
Der Umsatz kletterte hingegen um 2,2 Prozent auf 2,55 Milliarden Euro. Während die Erlöse in Europa auf Vorjahresniveau verharrten, verzeichnete Brenntag Zuwächse in Asien und Nordamerika dank jüngster Zukäufe. In Lateinamerika lief es hingegen schlechter. Der Chemikalienhändler beschäftigte Ende Juni gut 13.000 Mitarbeiter./mne/fn/stk