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    Gold  3954  0 Kommentare Gold verharrt im Stimmungstief

    Bei Gold ist nach dem großen Crash ein Glaubenskrieg entbrannt. Während die eingefleischten Gold-Bullen weiterhin auf das gelbe Edelmetall schwören, hat die Zahl der Skeptiker deutlich zugenommen. Sie sehen die Korrektur noch nicht als beendet an.

    Wie aus dem aktuellen Citi-Investmentbarometer hervorgeht, rechnet nur noch eine Minderheit der befragten privaten und institutionellen Anleger damit, dass der Goldpreis steigen wird. Auf Dreimonatssicht sind es nur noch magere 27,8 Prozent, auf Zwölfmonatssicht immerhin noch 41,1 Prozent. Nie seit der ersten Erhebung des Citi-Investmentbarometers war das Sentiment gegenüber Gold so negativ.

    Tatsächlich gibt es eine Reihe von Gründen, die Gold derzeit nicht gut aussehen lassen. Punkt eins ist, dass die Sorgen um die Euro-Schuldenkrise in den vergangenen Monaten abgenommen haben. Das macht Gold in seiner Funktion als sicheren Hafen weniger interessant. Der zweite Aspekt betrifft die gestiegenen Renditen für US-Bonds und Bundesanleihen. Damit wird Gold als unverzinsliche Anlage unattraktiver. Der dritte Punkt: Vom inflationären Schreckgespenst fehlt weiterhin jede Spur. Sowohl in den USA als auch in der Eurozone liegt die Teuerungsrate unter der kritischen Marke von zwei Prozent. Und noch ein Aspekt könnte sich als Belastungsfaktor herausstellen: In Indien, dem Land mit dem weltweit größten Markt für Goldschmuck, wurden im Juni die Importzölle für Gold von 6 auf 8 Prozent erhöht. Das könnte die Nachfrage bremsen.

    Ernüchternd ist auch die Entwicklung bei den Goldfonds. Die US-Investmentgesellschaft BlackRock hat ermittelt, dass seit Jahresbeginn 30,9 Milliarden US-Dollar aus physisch hinterlegten Gold-ETFs geflossen sind. Das unterstreicht die gestiegene Skepsis der Anleger. Allerdings gilt auch für Gold: Wenn die Nacht am dunkelsten ist, ist der Morgen nicht mehr fern. Will heißen: Wenn nahezu alle Börsianer mit fallenden Preisen rechnen, könnte das schon wieder als Indiz dafür gewertet werden, dass das Schlimmste überstanden ist. Denn mittlerweile sind von Investorenseite so große Mengen des Edelmetalls auf den Markt geworfen worden, dass es mangels zusätzlichen Angebots mit dem Preis wieder nach oben gehen könnte. Zugegeben, das ist zum gegenwärtigen Zeitpunkt eine sehr riskante Spekulation. Noch macht der Goldpreis einen sehr labilen Eindruck. Von daher bedarf es schon eines gewissen Mutes, sich gegen den Markt zu stellen, und mit Long-Trades auf eine Trendwende bei Gold zu setzen.

     





    Dirk Heß
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    Dirk Heß schreibt regelmäßig zu aktuellen Markt- und Derivate-Themen. Als Co-Head EMEA Public Listed Products Sales & Distribution bei Citigroup Global Markets Europe besitzt er langjährige Expertise in allen Fragen rund um Börse und Investments. In seinem regelmäßigen Kommentar gibt Dirk Heß fundiertes Fachwissen weiter.
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    Verfasst von Dirk Heß
    Gold Gold verharrt im Stimmungstief Bei Gold ist nach dem großen Crash ein Glaubenskrieg entbrannt. Während die eingefleischten Gold-Bullen weiterhin auf das gelbe Edelmetall schwören, hat die Zahl der Skeptiker deutlich zugenommen. Sie sehen die Korrektur noch nicht als beendet an.

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