Aktien Frankfurt Ausblick
Leichter - Angriff auf Syrien rückt wohl näher
FRANKFURT (dpa-AFX) - Der wohl bevorstehende Militärschlag gegen Syrien dürfte den deutschen Aktienmarkt auch am Mittwoch belasten. Der X-Dax als Indikator deutete für den Dax rund eine Dreiviertelstunde vor Handelsbeginn eine um 0,18 Prozent tiefere Eröffnung bei 8.228 Punkten an. Der Future auf den EuroStoxx 50 signalisierte für den Leitindex der Eurozone ein Minus von 0,29 Prozent.
Am Vortag bereits war der Dax wegen der wachsenden geopolitischen Unsicherheit um 2,28 Prozent eingeknickt. Eine mögliche Attacke gegen Syrien würde den Ölpreis weiter nach oben treiben und könnte damit die Konjunktur in Europa ausbremsen, sagte Händler Hasan Gulmez vom Broker Gekko.
NBC: ANGRIFFE EVENTUELL SCHON AM DONNERSTAG
Eine Woche nach dem mutmaßlichen Giftgaseinsatz steht ein Militärschlag des Westens gegen das syrische Regime offenbar unmittelbar bevor. Der Sender NBC berichtete, Raketenangriffe auf Ziele in dem Land könnten bereits am Donnerstag beginnen. Die USA, Großbritannien, Frankreich und die Arabische Liga beschuldigen die Regierung von Machthaber Baschar al-Assad, mit Giftgas Hunderte Menschen bei Damaskus getötet zu haben, darunter zahlreiche Kinder.
Lesen Sie auch
Die US-Börsen hatten schon am Vorabend empfindlich reagiert. Die Sorge vor einer militärischen Intervention in Syrien hat auch die asiatischen Märkte am Morgen im Griff. Sie verstärke insbesondere den Trend der Mittelabflüsse aus den Schwellenländern, sagten Börsianer. Vor allem auf den Philippinen geriet der Markt massiv unter Druck. Insgesamt ergibt sich also eine negative Vorgabe für den deutschen Aktienmarkt, zumal auch frühe Konjunkturdaten nicht überzeugten.
GFK MELDET ERSTEN DÄMPFER DER KONJUNKTURLAUNE SEIT JAHRESBEGINN
In Deutschland hat sich das Konsumklima erstmals seit Beginn des Jahres wieder eingetrübt. Nach sieben Monaten mit einem Zuwachs bei der Verbraucherstimmung in Folge, meldete das Forschungsinstitut GfK für September überraschend einen Rückgang des Konsumklimaindex auf 6,9 Punkte. Daneben stehen auch Immobiliendaten aus den USA im Fokus, ergänzten Börsianer. Einzelwerte könnten von Nachrichten aus der Commerzbank German Mid Cap Conference bewegt werden.
Die jüngste Änderung in der Zusammensetzung des europäischen Auswahlindex Stoxx Europe 600 ist derweil aus deutscher Sicht ein Nullsummenspiel: Ab dem 23. September werden die Titel des Chemiespezialisten Evonik enthalten sein. Zum selben Zeitpunkt werden die Papiere des Stahlkonzerns Salzgitter entfernt. Die Salzgitter-Papiere fielen im vorbörslichen Handel beim Broker Lang & Schwarz um 1,10 Prozent. Für die Aktien von Evonik ging es um etwas weniger deutliche 0,99 Prozent nach unten./la/ag