ANALYSE/Börse Stuttgart
Syrien-Konflikt sorgt für Verkäufe am ETF-Markt
STUTTGART (dpa-AFX) - Die Sorge um eine Verschärfung des Syrien-Konflikts hat in der vergangenen Woche auch nicht vor den privaten Anlegern am Markt für börsengehandelte Fonds (ETF) halt gemacht. Sie trennten sich überwiegend von Produkten mit Fokus auf Schwellenländer in Europa, dem Nahen Osten und Afrika, sagte der Leiter des ETF-Handels der Börse Stuttgart, Michael Görgens, am Dienstag. Aber auch ETFs mit Fokus auf andere Emerging Markets wurden mehrheitlich verkauft. Grund dafür sei der nach wie vor anhaltende Abzug von Kapital aus diesen Ländern. Vor diesem Hintergrund lag der Gesamtumsatz mit börsengehandelten Fonds an der Börse Stuttgart im Zeitraum vom 26. bis zum 30. August bei überdurchschnittlichen 132 Millionen Euro.
Obwohl Beobachter einen zeitlich begrenzten Militärschlag ohne einen Einsatz von Bodentruppen erwarteten, habe unter den Marktteilnehmern Sorge um eine Ausweitung des Konflikts auf den gesamten Nahen Osten geherrscht, meinte Görgens. Infolge dessen hätten die weltweiten Börsen weiter an Boden verloren und die laufende Korrektur habe sich ausgedehnt. Allerdings hätten viele längerfristige Anleger ihre Positionen trotzdem nicht abgestoßen.
Bei kurzfristigen ETF-Anlegern indes sei die Trendrichtung nicht eindeutig gewesen, sagte Görgens. Während ein Teil der Investoren auf weiter schwächere Notierungen gesetzt habe, seien andere bereits wieder in gehebelte ETFs eingestiegen, mit denen auf steigende Kurse spekuliert werden kann. Profitiert hätten dabei vor allem Produkte auf Gold und Öl. Mögliche Preisaufschläge infolge unterbrochener Lieferketten seien bei Öl das beherrschende Thema gewesen. Gold wurde zudem als sicherer Hafen wieder entdeckt./la/mis