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    Öl  1866  0 Kommentare Konjunkturoptimismus sowie Syrien und Ägypten als Preistreiber

    Nach der Korrektur im zweiten Quartal ist Öl zuletzt wieder teurer geworden. Preistreibende Faktoren gibt es zuhauf.

    Gute Nachrichten kamen vor wenigen Tagen vom europäischen Statistikamt Eurostat: Erstmals seit 2011 ist die Wirtschaft der Euro-Zone wieder gewachsen. Nachdem sie sechs Quartale in Folge geschrumpft war, ging es im zweiten Jahresviertel mit dem Bruttoinlandsprodukt um 0,3 Prozent bergauf. Zudem deuten Einkaufsmanagerindizes auf eine anhaltende Erholung hin. Auch aus weiten Teilen des Rests der Welt kommen gute Nachrichten: Am US-Immobilien- und Arbeitsmarkt haben sich die Lage zuletzt spürbar aufgehellt; das Sorgenkind China gibt ebenfalls wieder Anlass zur Hoffnung. Der von der Investmentbank HSBC ermittelte Einkaufsmanagerindex für die Industrie in Fernost stieg im August gegenüber dem Vormonat um 2,4 auf 50,1 Punkte. Das ist der höchste Wert seit vier Monaten.

    Da Öl in beinahe allen Bereichen industrieller Produktion zum Einsatz kommt, sprechen die verbesserten Konjunkturaussichten für eine steigende Nachfrage. Entsprechend haben sich die Ölnotierungen nach oben gearbeitet. Mit 111 US-Dollar ist der Preis für ein Fass der Nordseesorte Brent auf den höchsten Stand seit fast fünf Monaten geklettert. Auch die Unruhen in Ägypten und Syrien haben ihren Teil dazu beigetragen. Denn die Marktteilnehmer sorgen sich um die Stabilität in den arabischen Schlüsselstaaten. Sie fördern zwar nur wenig Öl. Jedoch ist Ägypten wegen des Suez-Kanals eine wichtige Durchgangsstation beim Transport. Und Syrien gilt wegen seiner exponierten Lage als Pulverfass, welches rasch einen größeren Konflikt provozieren könnte. Ein Übergreifen der Konflikte auf benachbarte Staaten der ölreichen Region könnte weitreichende Folgen haben.

    In diesem Zusammenhang ist auffällig, dass sich der Preisabstand (Spread) zwischen Brent-Rohöl und der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) zuletzt wieder vergrößert hat. Nach Differenzen von über 20 US-Dollar je Barrel Ende 2012 hatten sich die beiden Ölsorten im laufenden Jahr zunächst wieder angenähert und kosteten im Juli sogar ungefähr gleich viel. Nun liegen wieder rund fünf US-Dollar dazwischen. Während es zu Engpässen bei Brent kommen könnte, ist die Versorgungssituation bei WTI nach wie vor komfortabel, obwohl die Öl-Lagerbestände in den USA zuletzt ein wenig gefallen sind.

    Unabhängig von den kurzfristigen Bewegungen sind die Argumente für langfristig steigende Ölpreise weiterhin intakt. Die Internationale Energieagentur (IEA) hat im Juli ihre Prognose zur weltweiten Ölnachfrage angehoben: Für 2013 rechnet die IEA wegen des ungewöhnlich kalten Wetters nun im zweiten Quartal mit einem Anstieg der globalen Nachfrage um 0,93 auf 90,8 Millionen Barrel täglich. Das sind 0,22 Millionen Barrel mehr als in der Prognose zuvor. Im Jahr2014 soll die weltweite Ölnachfrage voraussichtlich auf 92 Millionen Barrel täglich zunehmen – der erwarteten konjunkturellen Erholung sei Dank.





    Dirk Heß
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    Dirk Heß schreibt regelmäßig zu aktuellen Markt- und Derivate-Themen. Als Co-Head EMEA Public Listed Products Sales & Distribution bei Citigroup Global Markets Europe besitzt er langjährige Expertise in allen Fragen rund um Börse und Investments. In seinem regelmäßigen Kommentar gibt Dirk Heß fundiertes Fachwissen weiter.
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    Verfasst von Dirk Heß
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