Schäuble gegen AfD
"Wir Deutsche profitieren am meisten von der gemeinsamen Währung"
Foto: Armin Linnartz - CDU Deutschland
Wenige Tage vor der Bundestagswahl ist Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) die Alternative für Deutschland (AfD) hart angegangen: "Wer wie die AfD anfängt, Ängste vor Europa zu schüren,
der schürt auch schnell Ängste gegenüber Migranten", sagte Schäuble im Interview mit ZEIT ONLINE. "Dagegen müssen wir uns behaupten."
"Diese Leute behaupten doch glatt: Ohne Euro ginge es uns wirtschaftlich besser", sagte Schäuble weiter. "Das ist grundlegend falsch, das ist komplett unglaubwürdig und für unseren Wohlstand
brandgefährlich. Wir Deutschen, als starke Exportnation, profitieren am meisten von der gemeinsamen Währung." Schäuble sagte: "Ich habe für diese Leute nichts übrig, die offenbar tief in der
Vergangenheit verfangen sind. Die haben aus lauter Rückwärtsgewandtheit das Wohl Deutschlands im 21. Jahrhundert nicht im Blick."
Der Finanzminister hofft, dass die AfD nur eine Episode in der deutschen Parteiengeschichte bleibt: "Monothematische, rückwärtsgewandte Grüppchen sind immer mal wieder gekommen und wieder
verschwunden", sagte Schäuble. Laut aktuellen Umfragen steht die AfD zwischen zwei und vier Prozent – mit ihrem euroskeptischen Programm hofft sie auf einen Einzug in den Bundestag.
Einen zweiten Schuldenerlass für Griechenland schloss Schäuble abermals aus: "Einen zweiten Schuldenschnitt wird es nicht geben", sagte der Bundesfinanzminister ZEIT ONLINE. "Um die Schuldenlast
insgesamt zu senken, müssen die Schulden langsamer wachsen als die Wirtschaftskraft. Und das könnte bereits im kommenden Jahr der Fall sein, wenn das Land aus der Rezession kommt", sagte Schäuble.
"Griechenland könnte dann bereits das Schlimmste hinter sich haben."