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    Egbert Prior  2614  0 Kommentare Fresenius will Rhön - Sonderdividende winkt

    Der Medizinkonzern fährt einen aggressiven Wachs­tumskurs. In den letzten 20 Jahren hat sich die Aktie verzwanzigfacht! Aktuelle Notiz 94 Euro. Jetzt hat das 1912 gegründete Traditionsunternehmen den nächs­ten großen Coup angekündigt. Für gut drei Milliarden Euro sollen 43 Krankenhäuser und 15 medizinische Überwachungszentren vom Wettbewerber Rhön-Klinikum übernommen werden. Damit stiege Fresenius zum größten privaten Klinikbetreiber Europas auf und stieße damit den erbitterten Konkurenten Asklepios vom Thron. Gelingt die Transaktion würde die Fresenius-Tochter Helios mit 117 Hospitälern einen Jahresumsatz von 5,5 Milliarden Euro erzielen. Vom ebenfalls börsennotierten Rhön-Klinikum (WKN 704230) bliebe dagegen nur ein Torso, der Umsatz würde von drei Milliarden auf „nur“ noch eine Milliarde schrumpfen. Allerdings winkt den Aktionären eine fette Sonderausschüttung: 1,9 Milliarden Euro und damit nahezu zwei Drittel des Kaufpreises sollen an die Anteilseigner ausgeschüttet beziehungsweise für ein Aktienrückkaufprogramm verwendet werden.

    Alles hört sich verlockend an, doch die Sache hat einen Haken. Die Rhön-Klinikum Aktionäre Asklepios und das Medizintechnikunternehmen B. Braun könnten versuchen, das Geschäft mit juristischen Mitteln zu torpedieren. Sie hatten sich im vergangenen Jahr mit jeweils 5% eingekauft, um eine Komplettübernahme durch Fresenius zu verhindern. Tatsächlich scheiterte die Akquisition an der Sperrminorität von 10%. Jetzt probiert es Fresenius noch einmal, quasi durch die Hintertür. Die Aktionäre sollen gar nicht mehr gefragt werden, schließlich würden ja nur einzelne Kliniken übernommen und nicht der ganze Konzern. Sicherlich werden sich aber Juristen finden lassen, die das ganz anders sehen, als die Rechtsberater von Fresenius.

    Lange Rede, kurzer Sinn: Der Deal ist noch nicht in trockenen Tüchern. Dennoch schätzen wir die Wahrscheinlichkeit, daß der Coup letztlich gelingt, als hoch ein. Juristen von Fresenius hatten ausreichend Zeit die Rechtslage gründlich zu prüfen. Rhön-Klinikum will sich in Zukunft auf „Spitzenmedizin“ konzentrieren. Im Portfolio bleibt beispielsweise die Uniklinik Giessen/Marburg. Eingefädelt hat die Transaktion Eugen Münch. Der Gründer und Aufsichtsratsvorsitzende von Rhön-Klinikum hält 12,5% der Anteile. Fresenius ist auch ohne die Rhön-Kliniken sehr erfolgreich unterwegs. Für den laufenden Turnus stellt Vorstandschef Ulf Schneider einen Umsatzanstieg zwischen 7 und 8% in Aussicht. Die Gewinnprognose nahm der CEO unlängst sogar nach oben, erwartet wird nunmehr ein Ertragsplus von 11 bis 14% (vorher 7 bis 12%). Fresenius profitiert von zwei Megatrends: Die Bewohner der Industrieländer werden immer älter und damit kränker. Außerdem steigt der Wohlstand in den bevölkerungsreichen Schwellenländern und damit die Nachfrage nach medizinischen Leistungen. Angesichts der Wachstumsperspektiven liegt das KGV (2013) mit schätzungsweise 16 nicht zu hoch.




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    Egbert Prior Fresenius will Rhön - Sonderdividende winkt Der Medizinkonzern fährt einen aggressiven Wachs­tumskurs. In den letzten 20 Jahren hat sich die Aktie verzwanzigfacht! Aktuelle Notiz 94 Euro. Jetzt hat das 1912 gegründete Traditionsunternehmen den nächs­ten großen Coup angekündigt. Für …

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