Aktien
Die verhasste Hausse
Aktienindizes wie der DAX oder der S&P500 erreichen neue Höchststände, die Konjunktur beginnt sogar im geplagten Europa anzuziehen und die befürchtete Eskalation an Krisenherden wie Syrien ist ausgeblieben. Von allgemeiner Sektlaune bei den Börsianern aber keine Spur, die Stimmung ist sogar ausgesprochen schlecht.
Unter dem Eindruck der Finanzkrise von 2008/09 waren viele Investoren in den letzten Jahren zu vorsichtig und sehen sich jetzt weit im Hintertreffen. Seit dem März 2009 verbesserte sich der MSCI-Weltaktienindex auf Euro-Basis um 138 %, was einer Jahresrendite von 21 % entspricht. In diesen 4,5 Jahren warf eine Anlage in Gold insgesamt 32 % ab, Anleihen brachten 21 % und Festgeld knapp 5 % - allesamt damit weit schlechter als Aktien mit den erwähnten 138 %.
Inzwischen kann man eben nicht mehr behaupten, dass Aktien sich noch in einem langfristigen Abwärtstrend befänden und das bringt viele in Argumentationsnöte. Das ist der Grund für den Mangel an Begeisterung über die steígenden Kurse und ein gutes Zeichen für die weitere Börsenentwicklung. Da gemäß Altmeister Sir John Templeton "eine Hausse aus dem Pessimismus entsteht, mit der Skepsis wächst, durch Optimismus reift und an der Euphorie stirbt", ist die gegenwärtige Zurückhaltung ein positives Signal. Lang lebe die verhasste Hausse!
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Hinweis laut $34b WpHG: Der Autor ist in den besprochenen Indizes entweder investiert oder erwägt ein Engagement. Die in dem Artikel enthaltenen Angaben stellen keine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren dar.