APM Gold
Monatskommentar Gold & Goldaktien
Überblick
Im September wurden im Edelmetallsektor die Preistiefs der Sommermonate getestet Der FTSE Gold Mines Index fiel um
–8,79%, der MV Junior Gold Miners Index um –15,00%, Gold
–4,75%, Silver –7,77%, der MSCI World Materials Index legte um +5,93% zu (alle Werte in USD).
Die Schwäche der vergangenen Wochen kann weiterhin als eine Bodenbildung in der Nähe von Kurs- und Stimmungsextremen gewertet werden. Die hohe Volatilität hat zwar zu starken Kursausschlägen geführt, der Sektor ist aber weitestgehend unverändert seit Mitte April. Der Markt sollte bevorzugt Top-Down makroökonomisch und technisch analysiert werden, im Gegensatz zu der Bottom-Up Beurteilung von fundamentalen Unternehmensdaten.
Technik
Das Abwärtsmomentum war zuletzt relativ gering. Die fallenden Kurse der letzten 6 Wochen haben lediglich die Kursgewinne aus 6 starken Tagen aufgezehrt. Neue Kurstiefs würden wahrscheinlich das
Abwärtsmomentum wieder erhöhen, deshalb sollte aktives Risikomanagement weiterhin implementiert werden. Negativ zu werten ist die nachlassende Relative Stärke der spekulativeren Segmente des
Sektors: Kleine Produzenten sind schwächer als große Produzenten und die Goldminenaktien sind schwächer als Gold. Silber bleibt der stärkste Bereich, was positiv zu werten ist.
Global Macro
Die amerikanische Zentralbank hat die Märkte im September überrascht, als sie doch nicht mit dem „tapering“ begonnen hat, d.h. es gab keine Reduktion der monatlichen Anleihekäufe mittels neu
geschaffenem Notenbankgeld. Letzten Monat haben wir geschrieben:
Ähnlich wie bei der letzten Zinswende 2003/2004 dürfte die Geldpolitik zu expansiv bleiben und die minutiösen Reduktionsschritte nur so lange fortgeführt werden, bis die Probleme der marginalen Kreditnehmer auf das Zentrum der Kreditwirtschaft übergreifen.
Nun, die Reduktionsschritte wurden bereits ausgesetzt, bevor sie überhaupt begonnen haben, angeblich wegen den zuvor angestiegenen Zinsniveaus und der damit verbundenen Belastung der Kapitalmärkte („financial conditions“). Die entscheidende Frage lautet: Wird die Reduktion der expansiven Gelpolitik wegen real starker Wirtschaftsentwicklung debattiert oder sind die eigentlichen Beweggründe die spekulativen Exzesse in verschiedenen Märkten.
Wir fühlen uns weiterhin wohl mit unserer Grundposition: Es wird keine echte Reduktion der lockeren Geldpolitik geben, da sich nichts Wesentliches in den vergangenen Jahren verändert hat. Der globale Schuldenstand ist seit der letzten Krise 2008 um 30% angestiegen (Quelle: BIS), das „Wirtschaftswachstum“ bleibt gehemmt und die Zentralbanken sind davon besessen, die nominellen Preisniveaus oben zu halten. Die Glaubwürdigkeit der Zentralbanken sollte in der kommenden Zeit stark unter Druck geraten, dies ist für die Edelmetalle weit wichtiger als „anhaltend begrenzte Inflationserwartungen“.