Eurokrise Griechenland
Bundesregierung bereitet nächstes Hilfspaket für Griechenland vor
Das nächste Rettungspaket für Griechenland nimmt Gestalt an. Wie die Wochenzeitung "Die Zeit" unter Berufung auf Finanzkreise berichtet, umfasst das Paket drei Elemente: 1. neue Hilfsleistungen der Europäischen Zentralbank (EZB), 2. weitere Hilfskredite und 3. Maßnahmen zur Reduzierung der Schuldenlast der Griechen.
Zunächst einmal muss demnach eine Finanzlücke im laufenden Hilfsprogramm von rund vier Milliarden Euro geschlossen werden. Diese Lücke ist entstanden, weil die nationalen Zentralbanken in Europa sich weigern, griechische Staatsanleihen in ihrem Portfolio zu verlängern. Die Risiken hätte vor allem die französische Zentralbank zu tragen, die besonders viele Anleihen gekauft hat. Deren Chef Christian Noyer wehrt sich aber dagegen.
Deshalb wird nun erwogen, ungenutzte Mittel zu verwenden, die für die Rekapitalisierung griechischer Banken vorgesehen waren. Wenn dies nicht ausreicht, soll die EZB einspringen, heißt es nach Informationen der "Zeit". Demnach würde der griechische Staat kurzlaufende Anleihen ausgeben, die private Banken aufkaufen. Die Banken wiederum können dieses Anleihen bei der EZB als Pfand einreichen und erhalten dafür Euros.
Weil das aktuelle Kreditprogramm im kommenden Jahr ausläuft und es unwahrscheinlich ist, dass Griechenland sich dann wieder am Markt finanzieren kann, sind zudem neue Hilfszahlungen vorgesehen. In der Diskussion ist, Griechenland zunächst einmal bis Anfang 2016 zu finanzieren, dann läuft das Programm des Internationalen Währungsfonds (IWF) aus, der an der Rettung beteiligt ist. Dafür wird dem Vernehmen nach ein hoher einstelliger Milliardenbetrag fällig.
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Um die hohe Schuldenlast des Landes erträglicher zu machen, sollen zudem die Laufzeiten der Kredite verlängert und die Zinsen gesenkt werden, so die "Zeit" weiter. Das würde die Griechen entlasten, weil sie weniger Geld für den Schuldendienst aufwenden müssen und sich mit der Tilgung mehr Zeit lassen können. Die Europäer haben auf der Jahrestagung des IWF am vergangenen Wochenende den Fonds von dieser Lösung zu überzeugen versucht. Die Washingtoner Organisation fordert einen echten Schuldenschnitt für die Griechen.