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    Politik & Börse  1939  0 Kommentare Einigung geglückt – und nun?

    Sie haben es also doch noch geschafft, die Amerikaner! Buchstäblich in letzter Minute haben sich die Vertreter von Demokraten und Republikanern noch geeinigt und ein Gesetz zur Verabschiedung des Haushalts und der Anhebung der Schuldenobergrenze beschlossen. Schon kurz vor der offiziellen Bestätigung sickerte diese Information an den Märkten durch, der DAX schoss in die Höhe. Am Mittwoch gelang dem deutschen Leitindex sogar ein neues Rekordhoch bei sagenhaften 8.861 Punkten. Die 9.000-Punkte-Marke wird somit immer greifbarer. Nun ist alles gut – oder? Ich fürchte, nein. Kurzfristig ist das Insolvenzszenario beigelegt und die Märkte sind beruhigt. Doch die Freude der Anleger währte nur kurz, der DAX rutschte zeitweise sogar wieder unter die Marke von 8.800 Punkten. Das wiederum dürfte daran liegen, dass auch die Einigung eine sehr bescheidene Halbwertszeit hat: Der Übergangshaushalt gilt bis zum 14. Januar und die Schuldenobergrenze wird voraussichtlich wieder um den 7. Februar 2014 erreicht. Also können wir uns schon auf das neue Jahr freuen, denn dann geht das Affentheater wieder von vorne los. Es steht wohl außer Zweifel, dass sich die beiden verfeindeten Lager auch dann wieder einigen werden.

    Aber: dieses würdelose Schauspiel wird die USA auf Dauer Glaubwürdigkeit kosten. Wenn die großen Rating-Agenturen nicht aus den USA kommen würden, wäre das Land mit Sicherheit auch längst weit entfernt von dem Spitzen-Rating. Es ist ein Spiel mit dem Feuer für ein Land, das mit fast 17 Billionen Dollar verschuldet ist und bei dem jedes Jahr mehr als eine weitere Billion Dollar dazukommen. Doch wenn die Gläubiger irgendwann abspringen, werden die USA schnell hoffnungslos überschuldet sein und dann reicht es nicht mehr, sich in einem Politdrama mal wieder selbst zu erlauben, neue Schulden zu machen. Es wäre konsequenter und glaubwürdiger, die Schuldengrenze abzuschaffen. Doch danach sieht es nicht aus. Was bedeutet das aber für Anleger?

    Eine erste Reaktion ist schon beim Dollar erkennbar. Der Dollar Index – dieser gibt den Wert des Dollars gegenüber einem Korb aus sechs gleich gewichteten Währungen (Euro, Yen, Pfund, Kanadischer Dollar, Schwedische Krone, Schweizer Franken)  an – stürzte am gestrigen Donnerstag auf den tiefsten Stand seit Februar ab. Auch das Währungspaar Euro/US-Dollar zieht an und hat ein charttechnisches Kaufsignal generiert. Aus technischer Sicht steht nur noch der Widerstand bei 1,37105 Dollar einem Angriff auf die 1,40-Euro-Marke im Weg. Doch nicht nur kurzfristig charttechnisch, der Dollar dürfte vor einer längeren Abwertung stehen. Risikobereite Anleger können das für sich nutzen! Leser des Investoren-Kompasses sind schon einige Zeit darauf eingestellt und erfreuen sich schon Gewinnen mit dem Euro/Dollar.






    Carsten Englert
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    Carsten Englert ist nicht nur Charttechniker sondern auch langjähriger Experte für fundamentale Analysen. Er hat sowohl den DAX-Crash im August 2011 als auch den Kurseinbruch ab April 2012 rechtzeitig vorhergesagt und seinen Lesern massive Gewinne ermöglicht. Seine Empfehlungen und Musterdepots finden Sie im Börsenbrief
    "Der Investoren-Kompass".
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    Verfasst von 2Carsten Englert
    Politik & Börse Einigung geglückt – und nun? Sie haben es also doch noch geschafft, die Amerikaner! Buchstäblich in letzter Minute. Der DAX schoss in die Höhe. Am Mittwoch gelang sogar ein neues Rekordhoch bei sagenhaften 8.861 Punkten. Die 9.000-Punkte-Marke wird greifbarer. Nun ist alles gut – oder? Ich fürchte, nein.

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