Euro fondsxpress
US-Bonität abgestuft
Während die Ratingagentur Fitch den USA wegen des andauernden Haushaltsstreits nur mit dem Verlust ihres „AAA“-Ratings droht, hat das chinesische Pendant Dagong abermals die Bonität der größten
Volkswirtschaft der Welt herabgestuft – trotz Einigung im Haushaltsstreit.
Die Begründung der in Beijing ansässigen Finanzexperten klingt indes durchaus plausibel. Der nun gefundene Kompromiss in Washington sei keine Lösung der grundlegenden US-Schuldenproblematik, hieß
es. Die Regierung stünde weiter am Rand eines Zahlungsausfalls. Daher hat Dagong die Bonitätsnote von „A“ auf „A-“ gesenkt. Zudem betonte sie, dass der Ausblick weiterhin negativ bleibt und daher
weitere Abstufungen drohen könnten.
Die kleine chinesische Ratingagentur hat zwar weltweit kein derartiges Renomee wie die Großen der Branche (Standard & Poor’s, Moody’s und Fitch). Allerdings sollte man nicht außer Acht lassen,
dass China für knapp 1,3 Billionen Dollar US-Staatsanleihen besitzt. Damit sind sie nach der US-Notenbank der zweitgrößte Gläubiger. Aber die Chinesen versuchen ihre Dollarbestände weiter zu
reduzieren.
Vor fünf Jahren bestanden ihre Devisenreserven zu 60 Prozent aus US-Dollar. Inzwischen sollen es nur noch etwa 35 Prozent sein. Mit der weiteren Liberalisierung des Renminbi-Handels dürfte die
Quote weiter sinken und die USA könnten bald niemanden mehr finden, der ihre Anleihen kauft – außer der Fed. Damit dürfte dann auch die Bedeutung des US-Dollar als Weltleitwährung sinken. Zumal
China im dritten Quartal wieder um 7,8 Prozent gewachsen ist. Damit sind sie weiter auf einem guten Weg, die USA als Nummer 1 abzulösen. Die OECD rechnet für 2016 damit.
Ein sonniges Herbstwochenende wünscht Ihnen Jörn Kränicke, Chefredakteur