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    ETFs  1765  0 Kommentare Wunsch- statt Wackelkandidat

    22. Oktober 2013. FRANKFURT (Börse Frankfurt). Immer neue Höchststände an den Börsen locken Anleger in Scharen in Aktien-ETFs. „Nachdem sich die USA selbst gerettet hat, haben wir nur Käufe gesehen“, berichtet Jörg Sengfelder von Flow Traders mit Blick auf die Einigung im US-Haushaltsstreit am vergangenen Mittwoch. Sowohl in europäischen als auch US-amerikanischen Aktien sei durchweg zugegriffen worden – bei hohem Volumen (WKN 593393, 593395, 593394, ETFL02, 263527, DBX1MW). Auch Sascha Cronemeyer von der Commerzbank spricht von einem eindeutigen Käufermarkt: „Wir hatten 58 Prozent Käufe und 42 Prozent Verkäufe.“

    Am heutigen Dienstag tritt der DAX, der gestern abermals ein neues Rekordhoch markiert hatte, auf der Stelle. Mit Spannung erwartet wird der Arbeitsmarktbericht aus den USA, von dem Auskunft über die US-Wirtschaft und die weitere Geldpolitik erwartet wird.

    Kasse machen

    Trotz Kauflaune: Die hohen Kurse werden von einigen Anlegern auch für Gewinnmitnahmen genutzt. „Bei uns ist der Trend: Raus aus den USA, rein in Europa“, meldet etwa Sidi Kleefeld von der Deutschen Bank. Investoren würden sich von S&P 500- und MSCI USA-ETFs (WKN DBX1MU, 264388) trennen und stattdessen auf Euro Stoxx 50- (WKN DBX1ET), MSCI Europe- (WKN DBX1ME) und auch DAX-Tracker (WKN DBX1DA) setzen. „Bei uns überwogen Abgaben in DAX- und Euro Stoxx-ETFs, aber auch in S&P 500-Indexfonds“, erklärt Cronemeyer.

    Beliebte Südländer

    Die Krise scheint schon fast vergessen: Ganz eindeutig gesucht sind jedenfalls derzeit Aktien aus Europas Peripherie. Cronemeyer meldet eine rege Nachfrage nach dem Amundi MSCI Spain (WKN A0REJT), dem ComStage PSI 20 (WKN ETF047), der den portugiesischen Markt abbildet und dem iShares FTSE MIB (WKN A0YEDP), der an die Mailänder Börse gekoppelt ist. „Wir sehen großes Interesse an spanischen und griechischen Aktien“, meldet auch Sengfelder und nennt für den griechischen Markt den Lyxor FTSE ATHEX 20 (WKN LYX0BF) als Beispiel. Der ETF hat in den vergangenen drei Monaten immerhin um 38 Prozent zugelegt, der Amundi MSCI Spain um 28 Prozent, der iShares FTSE MIB um 19 Prozent und der ComStage PSI 20 um 13 Prozent. Zum Vergleich: Der iShares DAX (WKN 593393) kommt im gleichen Zeitraum auf gut 6 Prozent. 

    Auch fernere Regionen finden Sengfelder zufolge Anhänger, etwa der iShares MSCI Japan (WKN A0DPMW), der iShares MSCI Korea (WKN A0HG2L) und der breit streuende db x-trackers MSCI EM LatAm LA (WKN DBX1ML).

    Banken im Aufwind

    Weiterhin beliebt sind Banken-ETFs. „Bei uns gab es vergangene Woche noch eine starken Käuferüberhang, auch wenn die Banken im Handel mit Sektoren-Indexfonds nicht mehr ganz so dominierten“, erklärt Cronemeyer. Der umsatzstarke iShares Euro Stoxx Banks (WKN 628930) kennt seit Sommer nur noch eine Richtung: nach oben. Seit Ende Juni hat der Indexfonds um rund 40 Prozent zugelegt. Daneben entscheiden sich Investoren der Commerzbank zufolge auch für Immobilien- und Telekommunikationsaktien (WKN ETF024, ETF077). Flow Traders berichtet von Zuflüssen in die Lebensmittel- und Getränke- (WKN DBX1FB) sowie die Telekommunikationsbranche (WKN A0RPSF) und Abflüssen aus der Versicherungsbranche (WKN LYX0AQ). „Insgesamt geht bei den Sektoren im Moment aber nicht soviel um.“

    Anleihen: Überrenditen gesucht

    Auch im Handel mit Anleihen-ETFs gilt das Interesse der europäischen Peripherie. Kleefeld zufolge wird etwa der db x-trackers II iBoxx Sovereigns Eurozone Yield Plus (WKN DBX0HM) gut gekauft, der die Entwicklung der Staatsanleihen mit den höchsten Anleiherenditen innerhalb der Eurozone widergibt. Sengfelder nennt den db x-trackers II MTS Ex-Bank of Italy Aggregate (WKN DBX0HL) als Beispiel, der italienische Staatsanleihen abbildet. Auch abgesehen davon zeigen sich Anleger weiter risikofreudig und setzen auf Anleihen mit etwas mehr Rendite, etwa Unternehmenspapiere wie den  iShares Euro Corporate Bond (WKN A0RM45). Cronemeyer zufolge landen weiterhin Pfandbrief-ETFs in den Portfolios, im Bereich Staatsanleihen würden kürzere Laufzeiten gekauft und längere verkauft.

    von Anna-Maria Borse, Deutsche Börse AG
    © 22. Oktober 2013




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