Wacker-Chemie, Facebook und die beste Bank – Zahlenfeuerwerk
Ein Zahlenfeuerwerk müssen und dürfen die Investoren heute früh verarbeiten. Wacker-Chemie, Hugo Boss, Bayer, Evonik, Panasonic und nicht zu vergessen Facebook von gestern Abend wollen sortiert werden. Bei vielen Unternehmen kristallisiert sich heraus, dass der starke Euro doch mehr und mehr die Geschäfte belastet. Linde hatte dies schon gemerkt, auch Hugo Boss und Wacker erwähnen es. International überzeugt vor allem BNP Paribas mit tollen Geschäften, Egmond Haidt hatte die Aktie jüngst als Top-Aktie im Bankensektor vorgestellt – heute hat er sich um TUI gekümmert. Bei Facebook am gestrigen Abend soll dagegen niemand sagen, die Volatilität im Markt fehle. Nachbörslich wurde der Kurs förmlich hin und hergeschossen – am Ende nach unten. Der DAX dagegen könnte sich nun etwas schwerer tun, Franz-Georg Wenner hat sogar ein negatives Signal über den Dow Indikator ausgemacht. Das passende Short-Papier wäre angesichts einer niedrigen DAX-Vola beispielsweise die CZ63EL mit zehn Monaten Restlaufzeit und Basis 8.900.
Zahlen im Kurzcheck
Hugo Boss leidet wie schon Linde in dieser Woche ebenfalls unter Währungseffekten, die Erlöse lagen deutlich unterhalb der Prognosen. Die Aktie könnte es heute schwer haben. Auch Drägerwerk passt aufgrund des starken Euro seine Margenerwartung nach unten an. Bei Gea dagegen kann man dem starken Euro ausweichen, die hohe Nachfrage aus der Getränke- und Nahrungsmittelindustrie treibt die Geschäfte. Die Erwartungen werden erfüllt. Auch Bayer hält seine Prognose bei, der Pharmakonzern profitiert vor allem von einem starken Kerngeschäft sowie hohen Umsätzen der Agrochemie.
In Sachen Umsatz hatten Analysten noch einen Tick mehr erwartet, beim Gewinn dagegen etwas weniger. Zuletzt noch ein Blick auf Wacker-Chemie, die mit einem Umsatz- und Gewinnrückgang daherkommen, die Prognose aber aufrecht halten. Niedrige Preise und ebenfalls der starke Euro waren für Wacker nachteilig, Der Gewinn ist im Vergleich zum Vorjahre um 80 Prozent auf 5,4 Millionen Euro eingebrochen. Man darf gespannt sein, wie die Aktie dies verarbeitet.
Bernanke natürlich expansiv
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Die Geldschleusen bleiben noch lange offen: Unter Fed-Chef Ben Bernanke begann 2009 die Ära der sehr expansiven Geldpolitik. Gut drei Monate ist er noch im Amt, aber den erneuten Kurswechsel wird wohl erst seine Nachfolgerin Janet Yellen einleiten. Vorerst bleiben die Leitzinsen bei null bis 0,25 Prozent, zugleich kauft die Fed jeden Monat für 85 Mrd. Dollar Anleihen auf. Daran dürfte sich auch so schnell nichts ändern, denn die Befürworter der lockeren Geldpolitik haben genügend Argumente, um weiter Vollgas zu geben. Nach wie vor ist unklar, wie groß die realwirtschaftlichen Folgen des Haushaltsstreits sind, zudem droht bereits im Januar der nächste Akt im politischen Theater.